Berlin (SID) – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht der Deutschen Fußball Liga (DFL) Hoffnung auf die Zulassung von Zuschauern zum Start der neuen Saison. Der CDU-Politiker lobte das DFL-Konzept am Donnerstag in Berlin ausdrücklich, mahnte aber auch eindringlich zu dessen sinnvoller und präziser Anwendung.
„Das Konzept ist ein sehr, sehr gutes, in vielerlei Hinsicht in der Aufarbeitung beispielhaft: Anreise, Abreise, Sitzplätze, Nachvollziehbarkeit, Alkoholverbot“, sagte Spahn. Aber: „Entscheidend ist aufm Platz. Es kommt darauf an: Was ist gelebte Realität im Stadion?“
Besonders bei der An- und Abreise der Fans stelle sich die Frage, „über welche Menschenzahl wir reden. Das Konzept muss mit den Gesundheitsbehörden auf das jeweilige Stadion abgestimmt werden.“ Zwischen Dortmund und beispielsweise dem Stadion eines durchschnittlichen Zweitligisten bestünden enorme Unterschiede.
Die 36 deutschen Profiklubs hatten sich am Dienstag auf ein Konzept für die Rückkehr von Zuschauern in der Corona-Pandemie geeinigt. Der Plan sieht keine Stehplätze und keinen Alkohol bis Ende Oktober, Verzicht auf Gästefans bis Jahresende sowie die Sammlung sämtlicher Kontaktdaten vor.
Ob tatsächlich schon zum geplanten Saisonstart am 18. September vor Fans gespielt werden kann, entscheidet die Politik – wie beim Vorgänger-Konzept, das den Vereinen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ermöglicht hatte. Die Gesundheitsminister der Länder werden am Montag über das Thema beraten.
Spahn verdeutlichte, dass die vorhandenen Testkapazitäten mit Sicherheit „nicht originär in das Ermöglichen von Zuschauern bei Bundesliga-Spielen“ gehen werden. „Wir brauchen sie für den Schutz des Gesundheitswesens und der Patienten“, sagte er.
Das bezog sich auf Union Berlin: Der Klub hatte im Juli mit Plänen für ein volles Stadion zum Saisonstart überrascht, zu diesem Zweck wollte der Klub alle 22.000 Zuschauer auf eine Corona-Infektion testen lassen.
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