Leverkusen (SID) – Leih-Trainer Hannes Wolf ist bei seinem Debüt mit Bayer Leverkusen unspektakulär aber erfolgreich in den Saisonendspurt gestartet und hat den vierten Bundesliga-Abstieg von Schalke 04 so gut wie besiegelt. Der Nachfolger des entlassenen Peter Bosz feierte ein ungefährdetes 2:1 (1:0) gegen die überforderte Mannschaft von Coach Dimitrios Grammozis.
Durch den zwölften Dreier der Spielzeit bleibt Bayer weiter Sechster, verkürzte den Rückstand auf Borussia Dortmund auf dem Europa-League-Rang auf einen Punkt. Der argentinische Torjäger Lucas Alario (26.) leitete mit seinem zehnten Saisontreffer den ersten Leverkusener Heimsieg nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg in der BayArena ein. Patrik Schick (72.), der fünf Minuten zuvor für Alario kam, erhöhte mit einem Flachschuss.
Routinier Klaas-Jan Huntelaar (81.) gelang bei seinem Startelf-Debüt der Anschlusstreffer. Der von Ajax Amsterdam in der Winterpause zurückgeholte 37-Jährige hatte zuvor nur 24 Minuten für Königsblau absolviert.
Schalkes erster Sturz in die Zweitklassigkeit seit 1988 wird nach nur einem Sieg aus den letzten 43 Bundesligaspielen immer wahrscheinlicher. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt bei noch sieben ausstehenden Spielen aussichtslose 13 Punkte.
„Wir gehen davon aus, dass es schwer wird. Wir sind nicht in der Situation, jemanden zu unterschätzen“, hatte Wolf, der bis zum Saisonende vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) an die Werkself ausgeliehen ist, noch warnend vor der Partie bei Sky gesagt.
Wolf, der beim DFB eigentlich die U18 betreut und Bosz nach dem 0:3 bei Hertha BSC abgelöst hatte, stellte die taktische Grundordnung bei Bayer auf ein 3-4-2-1 um – mit Erfolg.
Bayer hatte zu Beginn wie erwartet gegen tiefstehende Schalker viel Ballbesitz und ließ den Ball im neuen System viel zwischen den Reihen laufen. Die erste Chance vergab auf der Gegenseite aber Huntelaar, der zum ersten Mal seit Mai 2017 von Anfang an für die Gelsenkirchener auflief, aus kurzer Distanz freistehend per Kopf (11.).
Bayer kontrollierte das Geschehen aber deutlich und nutzte den ersten sehenswert vorgetragenen Angriff kaltschnäuzig aus: Kerem Demirbay nahm eine Flanke von Kapitän Charles Aranguiz fein mit und bediente den einlaufenden Alario im Zentrum mustergültig.
Leverkusen tat nur noch das Nötigste und ging weiterhin kaum Risiko in einer zähen Partie ein, musste Bayer aber auch nicht – Schalkes Gegenwehr war bereits gebrochen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb ein Aufbäumen bei den Königsblauen aus, die erneut auf kompletter Linie enttäuschten. Der vermeintliche Ausgleichstreffer aus dem Nichts von Huntelaar zählte nach einer vorausgegangenen Abseitsposition von Amine Harit zu Recht nicht. Dann schlug Joker Schick zu.
Text und Fotos: SID
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