Hannover (SID) – Verkorkstes Jahr, versöhnlicher Abschluss: Werder Bremen ist locker ins Achtelfinale des DFB-Pokals spaziert. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt gewann in der 2. Runde völlig verdient mit 3:0 (2:0) beim Zweitligisten Hannover 96. Theodor Gebre Selassie (30.) und Josh Sargent (32.) brachten Werder am Tag vor Heiligabend mit einem Doppelschlag früh in Führung, Jean-Manuel Mbom (60.) machte dann alles klar. Hannover blieb insgesamt blass.
Damit endet das Jahr, in dem Werder im Sommer nur über den Umweg der Relegation in der Bundesliga geblieben war, für den Traditionsklub mit einem kleinen Happy End. Den Hanseaten gelang nach vier Niederlagen in den letzten fünf Bundesliga-Spielen dabei nicht alles, aber am Ende biss sich der Favorit im Nordduell durch und kann an Weihnachten nun durchatmen.
96 überzeugte hingegen wie zuletzt in der Liga nicht. Und damit bleibt es bei einem einzigen Pokal-Erfolg für 96 gegen Bremen. 1992 setzten sich die Roten im Halbfinale im Elfmeterschießen durch und holten schließlich sensationell auch den Pokal.
„Wir werden brennen“, hatte Kohfeldt vor der Partie gesagt. Und obwohl mit Milot Rashica, Davie Selke, Niclas Füllkrug und Leonardo Bittencourt vier wichtige Offensivkräfte fehlten, erwischte Bremen dann auch den besseren Start. Einen ersten Versuch von Sargent (8.) konnte 96-Torwart Michael Ratajczak, Ersatzmann des angeschlagenen Michael Esser, aber sicher parieren.
Werder hatte als Bundesligist naturgemäß mehr vom Spiel und zeigte in den entscheidenden Momenten auch die nötige Konsequenz. Nachdem Gebre Selassie zwei Minuten zuvor aus ähnlicher Position noch vergeben hatte, versenkte der Tscheche, der an Heiligabend seinen 34. Geburtstag feiert, eine Hereingabe von Ludwig Augustinsson direkt. Nur einige Sekunden später erhöhte Sargent ganz cool auf 2:0.
Der Doppelschlag setzte Hannover durchaus zu. Von der Elf von Trainer Kenan Kocak war in der Offensive kaum einmal etwas zu sehen. Höchstens nach Standardsituationen, bei denen Sturmtank Hendrik Weydandt gesucht wurde, deuteten die Niedersachsen Torgefahr an.
Nachdem Tahith Chong (48.) bereits das 3:0 auf dem Fuß hatte, versuchte Hannover noch einmal Druck zu machen. Die Bemühungen blieben insgesamt jedoch zu zaghaft gegen die grün-weiße Defensive. Auf der anderen Seite blieb Werder über Konter stets gefährlich – und Mbom machte dann nach einem solchen Gegenstoß alles klar.
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