Frankfurt/Main (SID) – Präsident Markus Hankammer von Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden hat scharfe Kritik an Klubs geübt, die sich in Zeiten der Coronakrise um Landesbürgschaften oder Staatskredite bemühen. „Wir haben jetzt eine Situation, die schamlos ausgenutzt wird“, sagte Hankammer der FAZ.
Vereine, die „über viele Jahre hinweg Misswirtschaft betrieben haben“, hätten jetzt „eine historische Chance, ihre Probleme sozusagen durch die Hintertür zu lösen. Das ist eine massive Wettbewerbsverzerrung und unfair gegenüber allen anderen“, ergänzte der 51-Jährige: „Das hat nichts mehr mit vernünftigem Wirtschaften zu tun.“
Hankammer sieht Klubs bevorzugt, „die jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt haben. Dafür habe ich kein Verständnis, und das halte ich für höchst problematisch. Das sind Dinge, bei denen wir uns dann nicht wundern müssen, wenn die Menschen kein Verständnis mehr für den Fußball haben.“
Landesbürgschaften oder Staatskredite zu beantragen sei „eine nicht nachvollziehbare Aktivität gegenüber dem Steuerzahler“, betonte der Geschäftsführer der Brita-Gruppe: „Genauso unverständlich sind indirekte Hilfen wie der Erlass von Stadionmieten bei städtischen Stadien. Auch die Öffnung der Insolvenzklausel im deutschen Profifußball finde ich falsch.“
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