Diese Botschaft dürfte tatsächlich bei den Chaoten ankommen. Auch bei denen, die sonst gerne weghören. Borussia Mönchengladbach will den Platz verlassen, wenn es noch einmal zu einer Spielunterbrechung kommt, weil Ultras gegen jemanden hetzen, ihn anprangern und beleidigen.
Bedeutet für die Praxis: Dem Gegner überlässt man den Sieg. Möglicherweise drei verlorene Punkte, die am Ende den Ausschlag geben können im Kampf um die Qualifikation zur Champions League. Oder gar in der Meisterschaft.
Dass man dieses Mittel überhaupt in Erwägung zieht, zeigt, wie weit es zwischen einem Klub und den Chaoten in den eigenen Reihen gekommen ist. Gleichwohl ist das Problem auch nicht vom einen auf den anderen Spieltag entstanden.
Besonders Ultras genießen viel Bewegungsfreiraum. Sie sind Stimmungsmacher und sorgen für beachtete Choreografien. Auch in Mönchengladbach wurde zu lange weggeschaut, obwohl es auch eine andere Seite gibt. Radikale Kräfte unter den Ultras geben den Ton an und haben gemäßigtere Gruppen immer weiter an den Rand gedrängt.
Mit Fankultur haben diese Leute wenig am Hut. Sie unterstützen nicht Borussia Mönchengladbach, sie nutzen das Stadion als Bühne für sich selbst.
Borussia hat kein Problem mit dem überwiegenden Teil seiner Fans. Wohl aber mit einer kleinen Gruppe, die ihr eigenes Spiel spielt. Geldstrafen haben sich bislang als komplett wirkungslos erwiesen, da die Täter in der Regel finanziell nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Sie werden selten identifiziert, weil sie vom Umfeld geschützt werden. Um ein Umdenken zu erreichen, müssen sie weiter ausgegrenzt werden. Am Ende stehen mehr als Punkte auf dem Spiel – es ist ein wichtiges Signal, dass sich Gladbach dieser Verantwortung stellt und den Pöblern die Rote Karte zeigt.
Quelle: ots
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