Cottbus (SID) – Torfestival vor trister Kulisse: Die deutschen Fußballerinnen sind mit dem fest eingeplanten Kantersieg in ihre WM-Qualifikation gestartet. Vor nur 1534 Zuschauern in Cottbus setzte sich die spielfreudige Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen am Ende heillos überforderte Bulgarinnen mit 7:0 (3:0) durch.
Nach zerfahrenem Beginn münzte das Bayern-Duo Lea Schüller (21.) und Lina Magull (24./33.) die Überlegenheit des DFB-Teams in der ersten Hälfte in Tore um. Linda Dallmann (67./82.), erneut Schüller (72.) und Tabea Waßmuth (76.) legten nach. Der Sieg hätte noch deutlicher ausfallen müssen, oftmals fehlte die letzte Präzision.
Am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) erwartet das DFB-Team in Chemnitz gegen Serbien voraussichtlich mehr Gegenwehr. Die weiteren Gegner in der Gruppe H sind Israel, die Türkei und Portugal. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM 2023 in Australien und Neuseeland.
Voss-Tecklenburg („Man wird eine torhungrige deutsche Mannschaft sehen“) setzte rund zehn Monate vor der EM in England (6. bis 31. Juli 2022) auf eine offensive 4-3-3-Formation. In der stark besetzten Zentrale startete die aus den USA von ihrem NWSL-Klub OL Reign eingeflogene Taktgeberin Dzsenifer Marozsan mit Sara Däbritz und Lina Magull.
Vorne begann in Abwesenheit von Kapitänin Alexandra Popp (Knieverletzung) etwas überraschend Sydney Lohmann an der Seite von der zentralen Schüller und Svenja Huth auf rechts. Gegen tief stehende Gegnerinnen war die junge Defensive um die 19 Jahre alte Lena Oberdorf als Abwehrchefin fast ausschließlich im Aufbau gefragt, der anfangs jedoch erstaunlich häufig hakte.
Die Gastgeberinnen suchten im Nieselregen aber weiter hartnäckig nach den entscheidenden Lücken in der bulgarischen Spielhälfte. Viel lief zunächst über die rechte Seite, über die auch der Führungstreffer entstand: Däbritz schickte Kathrin Hendrich, deren mustergültige Flanke verwertete Schüller im Sprung artistisch.
Kurz darauf fasste sich Magull von der Strafraumgrenze ein Herz und schloss per sattem Rechtsschuss ab, ihr zweites Tor erzielte die 1,66 Meter kleine Mittelfeldspielerin aus kurzer Distanz per Kopf – die bulgarische Mannschaft war vollends nur noch um Schadensbegrenzung bemüht.
Voss-Tecklenburg wechselte angesichts der komfortablen Führung direkt nach der Hälfte gleich dreimal. Auch mit verändertem Personal spielte die deutsche Auswahl Einbahnstraßenfußball. Vor allem über die Flügel ergaben sich die gewünschten Räume, die das DFB-Team eifrig ausnutzte.
Text und Fotos: SID
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