Berlin (SID) – Nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM gegen England (0:2) haben frühere Nationalspieler das DFB-Team scharf kritisiert. Ihm habe „dieser Ehrgeiz, dieser Wille, dieser Kampfgeist“ gefehlt, sagte Rio-Weltmeister Lukas Podolski im Bild-Podcast EM Insider, „das wirkte alles so trostlos. Wenn man die Gesichter der Spieler sieht – da rührt sich nichts. Da könnte, glaube ich, ein Feuer im Stadion ausbrechen, die würden weiter auf dem Rasen bleiben.“
Auch der einstige „Capitano“ Michael Ballack vermisste ein Aufbäumen der Spieler. „Teilweise waren wir ohnmächtig“, sagte er bei MagentaTV: „Wir haben uns unnötig zurückgezogen und den Engländern das Spiel überlassen. So kannst du natürlich nicht weiterkommen.“
Für Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus trägt jedoch der scheidende Bundestrainer Joachim Löw den größten Anteil an dem erneuten Turnier-Misserfolg nach dem historischen Vorrunden-K.o. bei der WM 2018. In den vergangenen drei Jahre sei „sehr viel falsch“ gemacht worden, sagte Matthäus bei Sky Sport News HD, er warf Löw ganz konkret „Sturheit“ vor: „Keine Systemänderung und Spieler auf Positionen spielen gelassen, die sich dort nicht wohl fühlen.“
Podolski wollte zumindest die Niederlage gegen England nicht am Bundestrainer festmachen. „Man kann einen Trainer nicht nur nach einem Spiel beurteilen“, sagte der 130-malige Nationalspieler. Was Löw „für den deutschen Fußball erreicht hat, wird wohl kein anderer nach ihm schaffen“.
Große Hoffnung, dass Deutschland in Zukunft wieder deutlich dominanter auftritt, haben die Ex-Nationalspieler nicht. „Nach zwei Turnieren, die nicht gut gelaufen sind, muss man sagen: Wir sind nur in der zweiten Reihe!“, meinte Fredi Bobic. Aber vielleicht, so Podolski, könne der neue Bundestrainer Hansi Flick bewirken, „dass ein Ruck durch die Mannschaft geht“.
Text und Fotos: SID
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