Der frühere Bundestrainer bremst die EM-Euphorie und erwartet schwierigere Aufgaben als im Achtelfinale gegen Dänemark.
Köln (SID) – Der frühere Bundestrainer Berti Vogts warnt nach dem Achtelfinalsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor Euphorie und den kommenden EM-Gegnern. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Dänemark unangenehm, aber kein großer Gegner war. Da wird die Mannschaft im weiteren Turnierverlauf noch mal mit anderen Aufgaben konfrontiert werden“, sagte Vogts (77) in seiner Kolumne für die Rheinische Post.
„Der eine oder andere im deutschen Team darf auch noch mal eine Schippe drauflegen, Flapsigkeiten, die es gegen die Dänen gab, darf sich das deutsche Team gegen die absoluten Top-Mannschaften nicht erlauben“, meinte der Europameister-Trainer von 1996.
Das 2:0 über Dänemark am Samstagabend sollte man „nicht zu sehr in den Himmel loben, mit Weltklasse hatte das nichts zu tun“, sagte Vogts. Die dänische Mannschaft sei „nicht mehr ein so großes Team wie in früheren Zeiten. Im Grunde haben mich die Dänen enttäuscht. Sie haben nicht den Mut gezeigt, den man eigentlich kennt von dänischen Mannschaften“, führte Vogts aus.
Und er muss es wissen: Bei seinem ersten Turnier als Bundestrainer hatte Vogts 1992 das Finale der EM in Schweden mit der DFB-Elf überraschend gegen den absoluten Außenseiter verloren (0:2). Dänemark war damals durch den Ausschluss Jugoslawiens erst wenige Tage vor Turnierstart ins Teilnehmerfeld gerückt und war mutig bis zum Titel gestürmt.
Bild: Der frühere Bundestrainer Berti Vogts (© FIRO/SID)