Deutschland bleibt für den Ex-Bundestrainer Favorit auf den Titel bei der EURO – trotz einer „trägen und müden“ ersten Halbzeit gegen die Schweiz.
Bonn (SID) – Berti Vogts bleibt dabei: Deutschland wird Europameister. Das hart erkämpfte 1:1 gegen die Schweiz zum Vorrundenabschluss hat den früheren Bundestrainer in seiner Meinung nur noch bestärkt. Der späte Ausgleich durch Niclas Füllkrug bestätigte seine Thesen: „Erstens, dass hier eine tolle Mannschaft zusammenwächst. Und zweitens, dass erstmal eine Mannschaft kommen muss, die uns besiegen kann“, schrieb Vogts (77) in seiner Kolumne im Bonner Generalanzeiger.
Er habe in Frankfurt „den absoluten Willen gesehen, nicht verlieren zu wollen. Das ist die Basis, um Großes zu erreichen“, fügte Vogts hinzu, gab sich aber auch kritisch. Die „träge und müde“ Mannschaft der ersten Halbzeit habe ihn überrascht, doch die Leistung kam „zum richtigen Zeitpunkt. Es konnte nichts mehr passieren, was das Weiterkommen angeht, es ging ’nur‘ um den Gruppensieg.“
Für Bundestrainer Julian Nagelsmann sei dieses Spiel „ein Glücksfall“ gewesen, so Vogts: „Er hat nun die nötigen Argumente, um nochmal allen klarzumachen, worauf es ankommt – auf 100 Prozent Konzentration und Leistungsbereitschaft über 90 Minuten.“ Vogts‘ Fazit: „Deutschland hat nicht gesiegt, aber Nagelsmann und sein Team haben viel gewonnen an diesem Abend. Spiele wie dieses können in einem Turnier eine sehr große Bedeutung haben.“
Vogts hatte die deutsche Nationalmannschaft 1996 in England zum bislang letzten von drei EM-Titeln geführt. Als Spieler gewann der Verteidiger 1972 die Europameisterschaft. Für Deutschland geht es am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund im Achtelfinale weiter. Der Gegner steht noch nicht fest.
Bild: Ex-Bundestrainer Berti Vogts (© IMAGO/Frank Hoermann/SID/IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)