Rudi Völler geht der ausschweifende Lebensstil einiger Fußballprofis zu weit. „Ich bin kein Moralapostel. Aber Profis sind Vorbilder. Hier mal ein Goldsteak, da mal ein paar Spieler, die sich am Tag vor dem Spiel noch schnell einen Frisör ins Hotel einfliegen lassen – das geht nicht“, sagte der Weltmeister von 1990 dem Nachrichtenmagazin Focus (Samstagsausgabe).
Völler, der als Sport-Geschäftsführer für Bayer Leverkusen arbeitet, hofft, dass sich die Sportler nach dem Ende der Coronakrise wieder mehr auf ihre Vorbildfunktion besinnen. Er sieht in dem Zusammenhang auch die Klubs in der Pflicht. „Ich habe als junger Profi auch Fehler gemacht. Nur sind die nie rausgekommen“, sagte der 60-Jährige: „Mich wundert, dass die Spieler heute nicht cleverer sind. Letztlich profitieren nur Frisör und Steakbrater von der billigen Werbung.“
Völler setzt darüber hinaus darauf, dass sich das Fußball-Geschäft durch die aktuelle Krise langfristig beruhigen wird. „Der weltweite Transfermarkt hat sich verändert. Durch die Unsicherheit ist vieles zum Erliegen gekommen“, sagte der einstige Top-Stürmer: „Einige Spieler werden immer Spitzenmarktwerte erzielen, bei den meisten anderen aber könnten die Ablösesumme sinken.“ Auch hofften „eigentlich alle darauf, dass sich die Beraterhonorare und Spielergehälter nach unten korrigieren.“
SID