Basel (SID) – Tüchtig geackert, beharrlich gekämpft, lange gehofft – doch für ein Wunder war es viel zu wenig: Vorjahres-Halbfinalist Eintracht Frankfurt hat das Finalturnier der Europa League verpasst. Der Bundesligist verlor das Achtelfinal-Rückspiel beim FC Basel am Donnerstag 0:1 (0:0). Die Hypothek aus dem Hinspiel 147 Tage zuvor war klar zu hoch, noch nie ist eine Mannschaft im Europacup nach einem 0:3 zu Hause in die nächste Runde eingezogen.
Der 20-malige Schweizer Meister aus Basel kam zum ersten Mal gegen ein deutsches Team im Europapokal weiter. Im Viertelfinale trifft der FCB, für den Fabian Frei (88.) traf, am Dienstag in Gelsenkirchen auf Schachtjor Donezk. Die Ukrainer hatten am Mittwoch den VfL Wolfsburg ausgeschaltet.
„Wenn alles nach Plan läuft, dann können wir in der Lage sein, das noch zu drehen“, hatte Frankfurts Trainer Adi Hütter vor dem Anpfiff gesagt. Auch Sportvorstand Fredi Bobic wollte im Vorfeld noch nicht die weiße Flagge hissen: „Wunder gibt es immer wieder.“
Beim Geisterspiel im St. Jakob-Park lief es zu Beginn allerdings nicht nach Wunsch für die Gäste. Bei den Frankfurtern ging im ersten Pflichtspiel nach der Sommerpause vor allem in der Offensive nicht viel. Vom anvisierten frühen Tor waren die Hessen, die sich zahlreiche Fehler im Spielaufbau leisteten, weit entfernt.
Der frühere Schweizer Serienmeister, der die heimische Saison erst am Montag auf dem dritten Platz beendet hat, präsentierte sich wie gewohnt stark in der Defensive. Die Mannschaft des früheren Bundesliga-Trainers Marcel Koller, dessen Amtszeit angeblich bald zu Ende sein soll, hatte in der ersten Viertelstunde alles im Griff und war dem ersten Tor näher.
Dennoch hatte Verteidiger Martin Hinteregger in der 19. Minute nach einem Freistoß von Filip Kostic die Frankfurter Führung auf dem Kopf. Auf der Gegenseite sorgte Arthur Cabral für ähnlich große Gefahr (22.). Vier Minuten später scheiterte Silvan Widmer bei der bis dahin besten Gelegenheit am Frankfurter Torwart Kevin Trapp. Danach passierte bis zum Ende der ersten Hälfte nicht mehr viel.
„Wir hatten viele gute Ansätze, aber den letzten Pass haben wir meist viel zu schlampig gespielt“, kritisierte der Frankfurter Sportdirektor Bruno Hübner in der Pause bei RTL.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es nicht besser. Erneut war es Basels Widmer, der freistehend vor Trapp am Eintracht-Keeper scheiterte (49.). Danach erhöhten die Frankfurter den Druck, Dominik Kohr konnte die beste Chance in dieser Phase nicht nutzen (56.). Da der Bundesligist das Risiko erhöhte, kam Basel zu Konter-Möglichkeiten. Valentin Stocker vergab in der 62. Minute.
Frankfurt gab sich auch in der Folge nicht auf und rannte an, es fehlte aber weiter an der Qualität beim Abschluss. Eine Viertelstunde vor Schluss schwand langsam der Glaube.
Fotos: SID