Stuttgart (SID) – Im Machtkampf beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart hat sich Präsident Claus Vogt wenig überrascht vom Rückzug der Kampfkandidatur des Vorstandschefs Thomas Hitzlsperger gezeigt. „Das ist ein Schritt, den ich erwartet habe“, teilte Vogt auf SID-Anfrage mit. Mehr wollte er zu dem seit Wochen heiß diskutierten Thema nicht sagen.
Am Sonntag hatte Hitzlsperger seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten zurückgezogen. „Ich mache das aus Verantwortung gegenüber unserem Verein und gegenüber meinen Mitarbeitern“, sagte er: „Wir brauchen wieder Ruhe im Verein. Mit meiner Entscheidung will ich meinen Teil dazu beitragen.“
Wie es nun in der Schlammschlacht weitergeht, ist allerdings offen. Angesichts der Kontroverse zwischen Hitzlsperger und Vogt war zuletzt der allgemeine Tenor gewesen, dass der Vereinsbeirat eigentlich keinen der Kandidaten für das Amt vorschlagen dürfe.
VfB-Ehrenpräsident Erwin Staudt hatte vergangene Woche jedoch in der Bild-Zeitung betont, dass nach seinem „Demokratie-Verständnis der Amtsinhaber, der von den Mitgliedern gewählt wurde, wieder zugelassen werden muss, sofern er das möchte“. Der Vereinsbeirat will weitere Kandidaten für den Präsidenten-Posten suchen.
Zuletzt hatte sich der schmutzige Disput zwischen Vogt und der Klubführung weiter zugespitzt. Vogt brachte die Gremien mit seiner Ankündigung gegen sich auf, die für den 18. März geplante Mitgliederversammlung auf September verschieben zu wollen. Er schrieb von der „größten internen Krise, die dieser Verein in seiner lebhaften Geschichte erlebt hat“.
Zudem spaltet die „Datenaffäre“ weiter die Lager. Ergebnisse der Kanzlei Esecon werden zeitnah erwartet. Ein Auftrag für eine „notwendige rechtliche Bewertung“ an eine Rechtsanwaltskanzlei nach der Weitergabe von Mitgliederdaten an Dritte sei laut Vogt aber noch nicht erteilt worden.
Fotos: SID
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