Frankfurt am Main (SID) – Angesichts der neuerlichen Kritik am Video-Assistenten zeigt sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) offen für eine mögliche Zusammenarbeit mit Ex-Profis. Auf welcher Ebene dies „stattfinden könnte oder sinnvoll wäre, sollte vor allem fernab von emotionalen sowie spieltagsbezogenen Diskussionen sachlich bewertet werden“, teilte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich auf SID-Anfrage mit.
„Konstruktive Vorschläge“ etwa von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus nehme der DFB „gerne auf und auch wir streben einen verstärkten gemeinsamen Austausch mit weiteren Fußball-Experten, aktuellen und ehemaligen Spielern sowie Vereinsverantwortlichen an“, sagte Fröhlich. Dies sei eine „wichtige Ergänzung“ zum ohnehin stattfindenden Austausch mit den Klubs.
Nach den jüngsten Fehlentscheidungen am vergangenen Bundesliga-Wochenende gab es Kritik und den Ruf nach Reformen. Matthäus schlug in seiner Sky-Kolumne etwa die Einbindung ehemaliger Spieler als Unterstützung für den Video-Assistenten vor.
Die harte Kritik des früheren FIFA-Schiedsrichters Manuel Gräfe, der in der Bild-Zeitung von fehlender Fußballkompetenz schrieb und einen Neuanfang forderte, wies Fröhlich zurück. „Weniger konstruktiv schätzen wir die Form ein, wie ein ehemaliger Schiedsrichter die aktuelle Diskussion nutzt, um sich mit seiner persönlichen Meinung öffentlich einzuschalten“, sagte er.
Fröhlich betonte, dass die jüngsten Fehler „sehr offen und klärend mit den betroffenen Schiedsrichtern oder Video-Assistenten“ aufgearbeitet worden seien. Es werde in der „aufgeheizten Diskussion um den Video-Assistenten“ aber schnell vernachlässigt, dass in der laufenden Bundesliga-Saison bislang fast 90 Fehlentscheidungen durch den Video-Assistenten verhindert worden seien.
Text und Fotos: SID