Mehrere Fußballerinnen des FF USV Jena haben ihrem Unmut über das anstehende Mammutprogramm in der Frauen-Bundesliga in den Sozialen Medien Luft gemacht. Mit dem Wortlaut „Aller guten Dinge sind drei: Drei Monate Pause, drei Wochen Kleingruppen-Training, drei englische Wochen“ äußerten die Spielerinnen ihre Kritik an den Wiederaufnahmeplänen. Der sieglose Tabellenletzte soll in nur 21 Tagen sieben Spiele absolvieren.
Grund für den engen Zeitplan ist ein Verbot der Thüringer Landesregierung, das bis zum 5. Juni Mannschaftstraining untersagt. Der Plan des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sieht aber vor, die Saison am 29. Mai fortzusetzen und bis zum 28. Juni zu Ende zu bringen. Jena soll aufgrund des Verbots erst ab dem 7. Juni in die Liga einsteigen und als einzige Mannschaft dann durchgängig im Drei-Tage-Rhythmus spielen.
Zehn Spielerinnen beteiligten sich bislang an der Aktion und veröffentlichten auch einen Fragenkatalog mit dem Titel „Wusstet ihr eigentlich, dass…?“. Darin wird auch der DFB offen angegriffen: Zum einen sei die versprochene Zahlung von über 300.000 Euro aus einem Solidaritätsfonds noch nicht geleistet worden, zum anderen übe der Verband Druck auf die Bundesländer aus, um den Spielbetrieb fortzusetzen, hieß es weiter.
Der DFB begründe zudem die Aufnahme der Frauen-Bundesliga mit der Gleichbehandlung von Frauen und Männern. Laut den Spielerinnen des USV ist eine Gleichbehandlung in diesem Fall aber nicht möglich, da nicht die gleichen Voraussetzungen bestünden. Viele der Akteurinnen seien keine Vollprofis, sondern arbeiteten neben dem Fußball, gingen zur Schule oder studierten.
(SID)