Ein Jahr vor dem Beginn der Fußball-EM hängt Deutschland in den Bereichen Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Digitalisierung und Mobilität zurück.
Köln (SID) – Ein Jahr vor dem Beginn der Fußball-EM hängt Deutschland in den Bereichen Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Digitalisierung und Mobilität zurück. Dieser Ansicht ist Sylvia Schenk, die Koordinatorin der Stakeholder-Initiative für die EURO 2024 und Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland. In den rund sechs Jahren Vorlauf bis zur Durchführung des Turniers sei die notwendige Transformation „nur unzureichend gelungen“, erklärte Schenk in einem Statement.
Es sei „in den ersten Jahren nach der Vergabe viel Zeit verschenkt wurde“, klagte Schenk: „Dies hatte teils nachvollziehbare Gründe, lag und liegt aber auch am Nachholbedarf in Deutschland zum Thema Nachhaltigkeit in all seinen Dimensionen, insbesondere Stakeholder-Beteiligung, Menschenrechte und Transparenz.“ Eine umfassende Nachhaltigkeit der EM „lässt sich nicht mehr erreichen“.
Die Jahre bis zum Beginn der Veranstaltung hätten die Möglichkeit eröffnet, so Schenk, „die Vorbereitung dieser Sportgroßveranstaltung von Beginn an konsequent für die schon damals offensichtlich notwendige Transformation in Deutschland“ zu nutzen – insbesondere „im Hinblick auf Klimawandel, Mobilität, Infrastruktur, Digitalisierung“.
In den kommenden zwölf Monaten bis zum Turnierstart sei von allen Beteiligten deshalb „ein engagierter Endspurt notwendig, um den eigenen Ansprüchen ausreichend gerecht zu werden“, forderte Schenk, die neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf zu den Sachverständigen des Sportausschusses des Deutschen Bundestags zählt. „Superlative wie ‚Wir wollen die nachhaltigste EM der Geschichte ausrichten‘ helfen nicht weiter“, sagte Schenk.
Bild: Sylvia Schenk kritisiert fehlende Transformation (© IMAGO/Zink/SID)