Haifa (SID) – Union Berlin bekommt sein „Endspiel“ um den Einzug in die Zwischenrunde der Conference League. Der Fußball-Bundesligist gewann das Auswärtsspiel bei Maccabi Haifa mit 1:0 (0:0) und verhinderte nur mit Mühe das vorzeitige Aus in der Gruppenphase. Das Siegtor für lange Zeit enttäuschende Unioner erzielte Verteidiger Julian Ryerson in der 66. Minute.
Im letzten Vorrundenspiel in zwei Wochen zu Hause gegen Slavia Prag können die Eisernen die Tschechen noch vom zweiten Tabellenplatz verdrängen. Dafür bedarf es aber einer besseren Leistung als im Sammy Ofer Stadium von Haifa, in dem Union zu keiner Zeit an die starke Vorstellung vom Derbysieg fünf Tage zuvor gegen Hertha BSC (2:0) anknüpfen konnte.
Im Vorfeld des Gastspiels in Israel hatte eine Union-Delegation um Präsident Dirk Zingler die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Beim Hinspiel vor zwei Monaten in Berlin war es zu antisemitischen Vorfällen einiger weniger Fans gekommen, woraufhin Union von der UEFA mit einem Zuschauer-Teilausschluss bestraft wurde.
Union-Trainer Urs Fischer tauschte seine Startelf auf vier Positionen, unter anderem erhielt Ersatztorhüter Frederik Rönnow wie schon im Hinspiel eine Bewährungschance. Dem Dänen war die fehlende Spielpraxis zunächst aber anzumerken, mit einem haarsträubenden Fehlpass leitete er die erste Chance des Gegners ein (12.).
Fischer hatte zwar gefordert, sein Team müsse trotz der Drucksituation mit einer „gewissen Coolness“ auflaufen. Doch anfangs gingen es die Unioner etwas zu locker an. Von der Zweikampfstärke und Laufbereitschaft, die das Team sonst auszeichnen, war lange Zeit kaum etwas zu sehen. Zudem schlichen sich immer wieder Fehler und Unkonzentriertheiten im Spielaufbau ein. Angreifer Taiwo Awoniyi, der in der Liga bereits acht Treffer erzielt hat, hing meistens in der Luft.
Der zweite Durchgang begann mit einer Chance für Haifa, die Julian Ryerson mit letztem Einsatz vereitelte (47.). Danach wachte Union aber auf, ein Fernschuss von Max Kruse (56.) läutete die Drangphase ein. Auch die Einwechslung von Sheraldo Becker erwies sich als Glücksgriff, der Niederländer war nicht nur bei der Vorarbeit zum 1:0-Führungstor ein belebendes Element.
Text und Fotos: SID
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