Berlin (SID) – Derby verloren, Torjäger Max Kruse verletzt, Antreiber Robert Andrich demnächst rotgesperrt: Für Union Berlin kam es beim 1:3 (1:0) bei Stadtrivale Hertha BSC knüppeldick. „So eine Niederlage fühlt sich auch einen Tag später immer noch sehr schlecht an“, gab Trainer Urs Fischer zu: „Aber Niederlagen gehören zum Sport, die muss man akzeptieren, auch wenn es manchmal schwerfällt. Mund abwischen, aufstehen – und weiter geht’s!“
Ob es allerdings auch für Kruse schnell weitergeht, ist noch offen. Fischer (54) konnte beim Videocall mit Journalisten am Samstagmittag noch „keinen genauen Befund“ geben. Der Topscorer der Eisernen, der sich in der Nachspielzeit ohne größere Gegnereinwirkung am rechten Bein verletzt hatte und nur gestützt von zwei Betreuern in die Kabine gebracht werden konnte, wurde noch genauer untersucht.
Angesichts der Bilder erscheint es unwahrscheinlich, dass der Ex-Nationalspieler im kommenden Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Rekordmeister Bayern München mitwirken kann. „Wenn es so sein sollte, gilt es, ihn zu ersetzen. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig“, sagte Fischer, der jedoch Kruses Bedeutung für das Unioner Offensivspiel nochmals hervorhob: „Er ist der Verbindungsspieler, der uns gefehlt hat. Derjenige, der immer mal wieder für das Kreative und Außergewöhnliche da ist.“
Fischer wehrte sich gegen die Kritik, Kruse, der aufgrund des Spielverlaufs kaum zur Geltung gekommen war, nicht vorher ausgewechselt zu haben. „Er hat uns ein gutes Gefühl gegeben, er war viel unterwegs. Ich empfand ihn als frisch“, argumentierte der Schweizer, „auch in der Kommunikation mit Max haben wir eine positive Rückmeldung bekommen.“
Definitiv gegen Bayern fehlen wird Andrich, der sich gegen Hertha übermotiviert eine Rote Karte wegen groben Foulspiels eingehandelt hatte. In der knapp 70-minütigen Unterzahl konnte Union die 1:0-Führung durch Taiwo Awoniyi (20.) nicht verteidigen. „Natürlich ist er enttäuscht“, verriet Fischer, „aber es gab keinen Vorwurf von uns.“ Stattdessen habe es in der Kabine „aufrichtende Worte“ gegeben.
Die gab es auch von einigen Union-Fans, die bei der Busabfahrt vom Olympiastadion die Derby-Verlierer verbal aufbauten. „Das war Balsam auf die Wunde“, sagte Fischer.
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