Union Berlin hat dem Giganten Real Madrid lange eindrucksvoll die Stirn geboten und sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet. Real konnte sich am Ende 3:2 in Berlin durchsetzen.
Tore: 1:0 Volland (45.+2), 1:1 und 1:2 Joselu (61./72.), 2:2 Král (85.), 2:3 Ceballos (89.)
Rönnow hält HE von Modric (45.)
Berlin: Rönnow – Jaeckel (75.Becker), Knoche, Leite, Roussillon – Haberer, Khedira (75.Král) – Juranovic (82.Trimmel), Volland (82.Aaronson), Gosens (75. Laidouni)- Behrens
Madrid: Kepa – Vázquez, Nacho, Alaba (71.Rüdiger), Garcia – Ceballos (90. Paz), Valverde (46.Kroos), Modric – Bellingham – Rodrygo (80.Díaz), Joselu
S: Obrenovic (SLO) / Zuschauer: 73.420
Berlin (SID) – Union Berlin hat dem Giganten Real Madrid lange eindrucksvoll die Stirn geboten und sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet. Nach großem Kampf unterlagen die stolzen Köpenicker dem spanischen Starensemble im Olympiastadion mit 2:3 (1:0) und verpassten als Gruppenletzter auch das Ticket für die Europa League.
Kevin Volland (45.+1) brachte die Eisernen vor 73.420 Zuschauern überraschend in Führung, zuvor hatte der überragende Torhüter Frederik Rönnow einen Handelfmeter des kroatischen Altstars Luka Modric pariert (45.). Doch Joselu (61., 73.) drehte die Partie mit einem Doppelpack. Das zweite Berliner Tor durch Alex Kral (85.) konterte Dani Ceballos (89.).
Für Union, das unter dem neuen Trainer Nenad Bjelica die erste Niederlage kassierte, endete die erste Königsklassen-Saison ohne Sieg. Real hingegen krönte eine perfekte Gruppenphase mit dem sechsten Erfolg im sechsten Spiel.
Nach dem Befreiungsschlag in der Bundesliga am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) hatte Bjelica angekündigt, mit einer „breiten Brust“ in das Duell mit dem spanischen Rekordmeister zu gehen – und sein Team begann auch sehr mutig. Nach einem Ballverlust von Modric vergab Kevin Behrens schon nach 50 Sekunden freistehend die große Chance zur Führung, Real-Keeper Kepa parierte stark.
Die Gäste, bei denen der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger und der 2014er-Weltmeister Toni Kroos in der Startelf fehlten, übernahmen in der Folge die Spielkontrolle. Ausnahmespieler Jude Bellingham scheiterte aus spitzem Winkel an Rönnow (10.). Das Team von Trainer Carlo Ancelotti blieb gefährlich, Joselu köpfte an die Latte (16.).
Union zog sich weit zurück und stand kompakt, Real suchte mit mehr als 80 Prozent Ballbesitz geduldig die Lücke in der Berliner Defensive. Ein Freistoß von Fede Valverde (25.) flog einen Meter am Tor vorbei, danach befreite sich Union zunehmend aus dem Klammergriff des Gegners, ehe sich kurz vor dem Pausenpfiff die Ereignisse überschlugen. Diogo Leite verursachte einen Handelfmeter, Rönnow parierte den schwach und mittig geschossenen Versuch von Modric. Im Gegenzug traf Volland aus kurzer Distanz wie aus dem Nichts zur Führung.
Real kam wütend aus der Pause, Union hielt aber mit viel Kampf dagegen. Rönnow blieb ein starker Rückhalt, der Däne hielt erst überragend gegen den Kopfball von Rodrygo (55.), war wenig später gegen Joselu aber machtlos. Die Partie verflachte in der Folge, Real kontrollierte das Spielgeschehen, ging aber nicht mehr das große Risiko. Union hielt aufopferungsvoll dagegen und gab auch nach Joselus zweitem Tor nicht auf. Ceballos traf Spieler und Fans nach dem ekstatisch bejubelten Ausgleich aber ins Herz.
SID