Köln (SID) – Romelu Lukaku stemmte seine Hände in die Hüften, dann marschierte er mit hängendem Kopf schnurstracks in die Kabine. Der Superstar von Inter Mailand musste nach dem bitteren 2:3 (2:2) im Finale der Europa League erst einmal für sich allein sein. Selbst zur Siegerehrung kehrte der Belgier nicht mehr auf den Rasen zurück, auf den Trostpreis Silbermedaille verzichtete er.
Zu tief saß der Frust. Statt zum Helden wurde der zuvor beste Spieler des Finalturniers in Nordrhein-Westfalen plötzlich zum Unglücksraben. Den Siegtreffer von Sevilla wird Lukaku so schnell nicht vergessen. Fälschte doch ausgerechnet der eigentliche Mittelstürmer den Fallrückzieher von Diego Carlos (74.) im eigenen Fünfer unhaltbar für seinen Schlussmann Samir Handanovic zum 2:3 ins eigene Tor ab.
Knapp zehn Minuten zuvor hatte er noch auf der Gegenseite den Matchball auf dem Fuß, scheiterte aber mutterseelenallein vor dem Tor an Schlussmann Yassine Bounou. Dabei sah es zu Beginn noch danach aus, als könne der 27-Jährige seine Erfolgsgeschichte in der Europa League fortsetzen.
Nach einem unwiderstehlichen Solo konnte ihn Diego Carlos nur per Foul stoppen, den fälligen Elfmeter verwandelte Lukaku selbst. Mit seinem 34. Pflichtspieltreffer in dieser Saison stellte er den Vereinsrekord des legendären Brasilianers Ronaldo aus der Spielzeit 1997/1998 ein. Zudem baute er seinen Rekord auf elf aufeinanderfolgende Europa-League-Spiele mit mindestens einem Tor aus.
Doch all das, würde er sicher gegen den Titel eintauschen.
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