Stuttgart (SID) – Zauberfuß Serge Gnabry hat Bayern München mit einer Fußball-Gala der Sonderklasse zur 25. Herbstmeisterschaft in der Bundesliga geführt. Der Nationalspieler war mit einem Dreierpack und zwei Vorlagen beim 5:0 (1:0)-Kracher im Südderby beim völlig überforderten VfB Stuttgart der überragende Matchwinner.
Gnabry traf mit einem traumhaften Schlenzer (40.), nach schöner Körpertäuschung (53.) und einem Fehler von VfB-Torwart Florian Müller per Abstauber (74.) zu seinen Saisontoren Nummer sieben bis neun. Zudem legte er Robert Lewandowski einen Doppelpack auf (69./72.) – der Weltfußballer steht jetzt bei 18 Liga-Treffern.
Der Münchner Halbzeittitel ist keine gute Nachricht für die Konkurrenz: Nur dreimal ließ sich der deutsche Rekordmeister danach die Schale noch nehmen. Zum Jahresabschluss gegen den VfL Wolfsburg am Freitag müssen die ohnehin personell gebeutelten Bayern aber wohl auch auf Kingsley Coman verzichten, der mit einer Verletzung am Oberschenkel ausgewechselt wurde (28.).
Stuttgart gegen Bayern, das war auch das Duell der früheren Zimmerkollegen Pellegrino Matarazzo und Nagelsmann. Der VfB-Coach adelte seinen Freund vor dem Anpfiff als „brillant“, Nagelsmann meinte, Matarazzo ließe sich „immer etwas Besonderes einfallen“.
Wer den VfB wie die 750 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena regelmäßig beobachtet, wurde nicht überrascht – weder taktisch, noch personell. Marc Oliver Kempf, der den verletzten Roberto Massimo vertrat, war der einzige Neue. Nagelsmann wechselte dreimal, einmal gezwungenermaßen: Die Not auf der Sechs war so groß, dass Marc Roca erstmals in dieser Saison begann. Der Spanier spielte solide, seine Balleroberung führte zum zweiten Treffer.
Bester Münchner war Gnabry, der den Vorzug vor Leroy Sane erhalten hatte. Er vergab die erste große Chance, als er den Ball über Torwart Müller lupfte, aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (19.). Dann aber lief er zur Höchstform auf.
Die Stuttgarter hofften auf Konter, und Lucas Hernandez tat ihnen den Gefallen, als er weit aufgerückt den Ball vertändelte. Doch Omar Marmoush ließ die Gelegenheit liegen (25.). Kurz darauf verletzte sich Coman in einem Defensivzweikampf mit Kostas Mavropanos.
Für ihn kam Sane, der das Führungstor vorbereitete: Gnabry zirkelte den Ball von halblinks über Müller mit feinstem Füßchen ins Tor. „Technisch geht es gar nicht besser“, schwärmte Sky-Experte Lothar Matthäus. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte Philipp Förster ausgleichen können, zögerte aber zu lange und wurde von Pavard geblockt.
Stuttgart kam wesentlich aggressiver aus der Kabine, attackierte nun höher und provozierte Ballverluste. Nach Gnabrys Fehlpass vergab erneut Förster (48.). Offensiv war Gnabry wesentlich wertvoller, nach einem Zuspiel von Thomas Müller tanzte er Kempf aus und erhöhte. Nach seiner ersten Vorlage für „Lewa“ fiel der VfB auseinander und hätte sogar höher verlieren können. Lewandowski traf nur den Pfosten (83.).
Text und Fotos: SID
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