Tapfer gekämpft, die Überraschung aber verpasst: Für den „kleinen“ SC Freiburg ist der erhoffte Coup gegen Juventus Turin in einige Ferne gerückt.
Turin (SID) – Tapfer gekämpft, die Überraschung aber verpasst: Für den „kleinen“ SC Freiburg ist der erhoffte Coup gegen den Weltklub Juventus Turin in einige Ferne gerückt. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich verlor das Achtelfinal-Hinspiel beim abgezockten italienischen Rekordmeister mit 0:1 (0:0) und muss für den Traum vom Weiterkommen in der Europa League im zweiten Duell nun auf einen großen Sieg hoffen.
Vor allem der überragende Angel Di Maria erwies sich als eine Nummer zu groß für die Breisgauer. Der argentinische Weltmeister lenkte das Spiel der „Alten Dame“ und traf kurz nach dem Seitenwechsel vor 37.474 Zuschauern per Kopf (53.). Das Rückspiel findet am 16. März (18.45 Uhr/RTL+) im Europa-Park Stadion in Freiburg statt.
Für Streich waren die Rollen vor dem erstmaligen Aufeinandertreffen beider Klubs klar verteilt. Juventus sei der „Favorit“, hatte der 57-Jährige am Mittwoch gesagt, aber „wir werden alles tun, damit das so nicht stattfindet“. Für den Sport-Club gehe es in Turin darum, ein Ergebnis zu erzielen, „damit wir im Rückspiel die Chance aufs Weiterkommen haben.“
Die Freiburger, die erneut mit einer Dreierkette spielten, begannen mutig und versuchten früh, Lücken in Juves kompakter Defensive zu finden. Doch trotz starker Anfangsphase gehörte die erste große Chance des Spiels den Gastgebern.
Nach einem feinen Pass von Di Maria scheiterte Vize-Weltmeister Adrien Rabiot aus spitzem Winkel am stark reagierenden SC-Keeper Mark Flekken (13.). Juventus, das kurzfristig Starspieler Paul Pogba (disziplinarische Gründe) aus dem Kader gestrichen hatte, wirkte nun wacher und riss die Spielkontrolle an sich. Fünf Minuten später verpasste Juan Cuadrado per direktem Freistoß die Führung.
Der Sport-Club, angefeuert von mehr als den offiziellen 2100 Gäste-Fans, fand nur noch selten aus der eigenen Hälfte heraus, stand defensiv aber insgesamt stabil. Gefährlich wurde es für die offensiv sehr harmlosen Breisgauer immer, wenn Di Maria mit seiner individuellen Klasse die Situationen einleitete (31.).
Kurz vor der Pause hatte Turin noch eine Doppelchance: Zunächst wehrte Flekken einen strammen Schuss von Cuadrado nach vorne ab, den freien Ball köpfte Dusan Vlahovic drüber (45.).
Nach dem Seitenwechsel legte Juves Offensivmaschine direkt wieder los. Doch Vlahovics Kopfball flog erneut über den Freiburger Kasten (47.). In der Folge ließ Juve nicht locker und ging in Führung: Eine geniale Flanke des ehemaligen Frankfurters Filip Kostic vollendete Di Maria (53.).
Wenig später zappelte der Ball durch Lucas Höler im Turiner Netz, doch der Schiedsrichter entschied nach Ansicht der Bilder auf Handspiel von Matthias Ginter (63.). Juve verwaltete von nun an das Ergebnis, stand sehr tief, und Freiburg fand kein Durchkommen (76.).
Bild: Angel Di Maria erzielt den einzigen Treffer des Spiels (© AFP/SID/MARCO BERTORELLO)