Der Trainer des FC Bayern will nach seinem letzten Heimspiel in München keine schmutzige Wäsche waschen. Eine Verabschiedung lehnt er ab.
München (SID) – Thomas Tuchel hatte keine Lust auf böses Blut. „Ja, ich hoffe es“, sagte der scheidende Trainer des FC Bayern lachend auf die Frage, ob Ehrenpräsident Uli Hoeneß glücklich gewesen sei über seinen Jugend-Kurs in seinem letzten Heimspiel in München gegen den VfL Wolfsburg (2:0). Und überhaupt: „Alles okay“, sagte Tuchel über seinen bevorstehenden Abschied vom deutschen Fußball-Rekordmeister.
„Was bleibt? Das weiß ich nicht genau“, sagte Tuchel über seine 14 Monate kurze Bayern-Ära. Dass er beim letzten Auftritt vor „seinen“ Fans auf eine Verabschiedung von der Südkurve verzichtete, begründete der 50-Jährige so: „Das ist für die Mannschaft, die Fans kommen ja nicht für den Trainer. Nein, ich bin nicht gerne da im Mittelpunkt, ich brauche da nicht bei den Fans zu sein.“
Wichtig war ihm dabei, dass die Beobachter in seinen Verzicht „nichts hinein interpretieren“. Er habe schon vor dem Spiel gegen Wolfsburg „gemerkt, dass ich gefilmt und gefilmt werde“. All die Bilder von sich selbst seien ihm unangenehm gewesen. „Da gehe ich lieber rein, es geht nicht um mich.“
Dass Stadionsprecher Stephan Lehmann angekündigt hatte, der Trainer werde irgendwann noch „gebührend“ verabschiedet, kommentierte Tuchel mit einem Schmunzeln so: „Ein Abschiedsspiel noch irgendwann?! Da müssen Sie mal den Stephan fragen, was er meinte mit ‚gebührend‘ und wann – und nageln Sie ihn notfalls darauf fest!“
Was er gelernt hat bei den Bayern? „Der Trainerberuf ist immer so, dass du jeden Tag besser wirst, weil du schlauer wirst und Erfahrungen machst, deshalb ist alles okay, es geht weiter.“ Und ja: Er liebe den Fußball immer noch.
Bild: Bayern-Trainer Thomas Tuchel (© AFP/SID/MICHAELA STACHE)