Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel ging nach dem brutalen Rückschlag im Titelkampf mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.
München (SID) – Thomas Tuchel war aufgebracht, frustriert, zutiefst enttäuscht. Dementsprechend hart ging Bayern Münchens Trainer nach dem brutalen Rückschlag im Titelkampf mit seiner Mannschaft ins Gericht. „Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles vermissen lassen“, motzte der 49-Jährige nach dem 1:3 (1:0) der gegen RB Leipzig: „Das haben wir komplett selbst aus der Hand gegeben.“
Die ersten 30 Minuten seien noch „okay“ gewesen, sagte Tuchel, in der zweiten Halbzeit sei seine Mannschaft jedoch „ohne Not komplett schlampig“ geworden. Besonders der Konter zum Ausgleich durch Konrad Laimer stieß Tuchel sauer auf. „Der eine zieht den Kopf ein, der andere will den Gegner überlupfen. Du musst dein Verhalten anpassen! Das geht nicht!“, polterte er bei Sky: „Wenn du in New York über die Straße gehst, ist das was anderes, als wenn du hier in Bogenhausen über die Straße gehst. Du musst dich der Situation anpassen – sonst wirst du überfahren.“
Nach der Niederlage der Münchner kann Borussia Dortmund am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) mit einem Sieg beim FC Augsburg vorbeiziehen und als Tabellenführer in den letzten Spieltag gehen. Noch sei die Saison „nicht beendet“, betonte Tuchel, der jedoch zunehmend ratlos wirkt: „Es ist unerklärlich für mich. Wir hatten alles, und es hat funktioniert. Sie können sich sicher sein, dass die nächsten zwei Tage extrem bescheiden sein werden für mich.“
Gegen Leipzig haben die Bayern bereits zum achten Mal in der Liga eine Führung aus der Hand gegeben und dabei von 24 möglichen Punkten nur fünf geholt. „Das ist kein Zufall“, sagte Joshua Kimmich über diese Statistik, „wenn man sieht, dass uns das so, so oft passiert ist.“ Die Enttäuschung und die Wut darüber seien „riesig“. Dortmund aber, betonte er kämpferisch, „muss erst mal zwei Spiele gewinnen“.
Bild: Der Frust sitzt tief bei Thomas Tuchel (© FIRO/SID)