Budapest (SID) – Für Thomas Tuchels Assistent Zsolt Löw war die Entlassung des Trainergespanns beim französischen Fußballmeister Paris St. Germain das logische Resultat anhaltender Differenzen zwischen seinem Vorgesetzten und PSG-Sportdirektor Leonardo. „Jeder wusste, dass es in den letzten Monaten Spannungen zwischen dem Sportdirektor und dem Cheftrainer gab. Um es anders auszudrücken: Die Ankündigung war kein Donnerschlag aus wolkenlosem Himmel“, sagte Löw der ungarischen Zeitung Nemzeti Sport.
„Seien wir ehrlich, die Situation wäre auf Dauer nicht haltbar gewesen“, führte der 41-Jährige aus: „Rückblickend war es besser, sich jetzt zu verabschieden, ganz oben zu sein, mit vielen guten Erinnerungen. Diese zweieinhalb Jahre waren schön.“
Unter Tuchel hatte PSG unter anderem zwei Meisterschaften gewonnen und im vergangenen Sommer erstmals in der Vereinsgeschichte das Champions-League-Finale (0:1 gegen Bayern München) erreicht. In der laufenden Saison kam der Hauptstadtklub nicht so recht in Tritt, dennoch seien Tuchel und er „überrascht“ gewesen, als der Brasilianer Leonardo am 23. Dezember, nach einem 4:0 gegen Racing Straßburg, „uns anrief, um uns mitzuteilen, dass er Thomas in Zukunft nicht mehr braucht.“
Der frühere Bundesliga-Profi Löw sagte weiter: „Obwohl wir sein Kommen spüren konnten, war Leonardos Ankündigung ein Schock. Nachdem wir im Jahr 2020 mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, war diese Entscheidung für uns etwas unverständlich.“
Nach einer Hängepartie gab PSG die Demission Tuchels erst am 29. Dezember, also sechs Tage nach Aussprechen der Entlassung, bekannt. Am Samstag stellte der Klub den Argentinier Mauricio Pochettino als neuen Trainer vor.
Fotos: SID
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