Freiburg (SID) – Robert Lewandowski hat Bundesliga-Geschichte geschrieben und den „ewigen“ Torrekord von Gerd Müller eingestellt. Der Weltfußballer traf am vorletzten Spieltag beim 2:2 (1:1) des feststehenden Meisters Bayern München beim SC Freiburg einmal. Damit hat Lewandowski 40 Treffer in der laufenden Spielzeit erzielt – wie „Bomber“ Müller in der Saison 1971/72.
Zum alleinigen Rekordhalter kann der Pole im letzten Spiel gegen den FC Augsburg aufsteigen – nachdem er gegen den SC mehrere Hochkaräter ausließ. Die Bayern stellten in Freiburg eine neue Bestmarke auf: 34 Auswärtsspiele in Folge hat noch nie eine Mannschaft in der Bundesliga getroffen.
Lewandowski (26.) per Foulelfmeter und der starke Leroy Sane (53.) trafen für den Rekordmeister. Manuel Gulde (29.) und Christian Günter (81.) waren für Freiburg erfolgreich.
Dass seine Bestmarke im Fokus steht, bekommt der 75 Jahre alte Müller, der seit 2015 in einem Pflegeheim für Demenzkranke lebt, nicht mehr mit.
Beim voraussichtlich letzten Bundesligaspiel im Schwarzwaldstadion vor dem Umzug des SC in seine neue Arena zu Beginn der nächsten Spielzeit trat Lewandowski in der Anfangsphase unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw kaum in Erscheinung.
Der 32-Jährige, der laut Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge dem Klub auf jeden Fall erhalten bleibt, sah die erste Chance durch Sane aus der Zuschauerrolle (9.). Kaum etwas zu tun hatte zunächst Bayern-Torwart Alexander Nübel, der als Vertreter von Manuel Neuer seine Liga-Premiere für die Münchner feierte.
Die Gäste, die ohne den verletzten Leon Goretzka auskommen mussten, bestimmten nach der Sane-Möglichkeit die Begegnung. Die Mannschaft des scheidenden Trainers Hansi Flick, der wahrscheinlich zum Bundestrainer aufsteigen wird und das Team an Julian Nagelsmann übergibt, drängte den SC in die Defensive.
In der 20. Minute konnte Lewandowski die Gelegenheit zur Führung nicht nutzen. Kurz darauf legte der Angreifer für Sane vor, der erneut nicht verwerten konnte (23.).
Wenig später war es soweit. Lewandowski traf vom Punkt. Um das vorhergegangene Foul von Lukas Kübler an Thomas Müller zu sehen, brauchte Schiedsrichter Florian Badstübner (Windsbach) allerdings den Videobeweis.
Nach dem Treffer zeigte Lewandowski sein T-Shirt unter dem Trikot mit dem Konterfei Müllers und dem Schriftzug „4ever Gerd“ (für immer Gerd). Zudem standen die Bayern-Profis Spalier für den Torschützen.
Die Feierlichkeiten raubten den Münchnern allerdings die Konzentration. Gulde traf nach einer Ecke von Vincenzo Grifo per Kopf zum Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Christian Streich, der Gerd Müller vor der Partie als seinen „Hero“ bezeichnet hatte.
Im zweiten Durchgang drängten die Bayern auf die Führung. Ein Treffer von Serge Gnabry zählte nach Videobeweis wegen abseits nicht (51.), kurz darauf traf Sane. Auf der Gegenseite vergab Ermedin Demirovic die große Chance zum Ausgleich (54.). Im Anschluss war der SC mehrfach einem Treffer nahe, Nübel hielt klasse.
In der 78. Minute vergab Lewandowski fast schon in Slapstick-Manier die Riesenchance auf sein zweites Tor, sechs Minuten später scheiterte er erneut.
Text und Fotos: SID
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