Stuttgart (SID) – Der VfB Stuttgart hat einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf erneut verpasst. Die Schwaben mussten sich gegen Bayern-Bezwinger VfL Bochum mit einem 1:1 (0:0) begnügen und warten seit acht Spielen in der Fußball-Bundesliga auf einen Sieg. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo bleibt Vorletzter.
Nach der Stuttgarter Führung durch ein Eigentor von Armel Bella Kotchap (56.) verschärfte Bochums Eduard Löwen (90.+4) durch den späten Ausgleich der Gäste per Foulelfmeter die Lage beim VfB. Der Wille war Stuttgart nicht abzusprechen, den Gastgebern fehlte jedoch die Durchschlagskraft. Der Druck auf Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat dürfte weiter wachsen.
Matarazzo hatte die Bedeutung der Partie im Vorfeld deutlich gemacht. „Wenn die Jungs es selbst nicht spüren, dass es Zeit ist, jetzt mal ein Spiel zu gewinnen, dann sind wir im falschen Geschäft“, sagte der VfB-Coach. Mit den 20.059 Fans im Rücken wollte Präsident Claus Vogt das Stadion „zur Festung“ machen.
Die Verunsicherung war den Stuttgartern in der ersten Halbzeit dennoch anzumerken. Die Schwaben, bei denen Waldemar Anton in die Viererkette zurückkehrte, mühten sich zwar, leisteten sich aber viele einfache Fehler. Dazu musste der VfB früh den Ausfall von Silas Wamangituka wegen einer Schulterverletzung verkraften.
Aber auch bei Bochum war wenig vom Schwung des furiosen Erfolgs gegen die Bayern zu sehen. Torhüter Manuel Riemann blieb bei seiner Rückkehr nach Corona-Infektion zwar fast beschäftigungslos, für Gefahr sorgte allerdings einzig Milos Pantovic (8.) zu Beginn.
Matarazzo, der von Mislintat vor dem Spiel erneut Rückendeckung erhalten hatte („Wir werden diesen Weg zusammen gehen“), durfte mit der schwachen Vorstellung des VfB keineswegs zufrieden sein. Nach einer kurzen Drangphase vor der Pause schickten die Fans die Mannschaft immerhin mit aufmunterndem Applaus in die Kabine.
Am Auftritt der Stuttgarter änderte sich im zweiten Durchgang zunächst wenig. Die Heimelf kontrollierte das Spiel, agierte in der Offensive aber zu durchschaubar und ohne Ideen. Omar Marmoush (50.) verfehlte das Tor aus der Distanz nur knapp.
Bei der Führung prallte der Ball nach einem Kopfball von VfB-Profi Orel Mangala von Bella Kotchap ins Bochumer Tor. Der Treffer gab Stuttgart deutlich mehr Selbstvertrauen. Matarazzos Team hielt vor allem kämpferisch gegen die schwachen Gäste dagegen und verpasste durch Mangala (76.) den zweiten Treffer, hatte aber bei einem Pfostentreffer der Westfalen durch Sebastian Polter (83.) auch noch einmal Glück. Nach einem Foul an dem Pechvogel im VfB-Strafraum ließ sich Löwen die Chance aber nicht entgehen.
Text und Fotos: SID
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