Köln (SID) – Fast die Hälfte der Tore in einem Fußballspiel werden vom Zufall beeinflusst. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln. Demnach ist zudem der Anteil an Zufallstoren bei nominell schwächeren Teams sowie bei einem ausgeglichenen Spielstand stärker ausgeprägt und hängt von der jeweiligen Spielsituation ab.
Dazu untersuchten die Wissenschaftler um Professor Daniel Memmert über 7000 Tore aus der englischen Premier League in den Saisons 2012/13 bis 2018/19. Bei 46 Prozent dieser Treffer identifizierten die Forscher einen Zufallseinfluss. Von den ausgewerteten 2451 Spielen endeten mehr als 60 Prozent entweder mit einem Unentschieden oder mit einem Unterschied von einem Tor.
Als Zufallsfaktoren galten zum Beispiel Abstauber, Distanzschüsse, abgefälschte Schüsse oder Tore, die aufgrund eines Abwehrfehlers entstehen, sowie Eigentore. Darüber hinaus wurden Variablen wie Saison, Spieltag, Spielort, Spielsituation und Stärke des Teams berücksichtigt.
„Die Ergebnisse unterstreichen die wesentliche Rolle des Zufalls, da fast jedes zweite Tor durch glückliche Umstände begünstigt wurde“, sagte Mitautor Fabian Wunderlich: „Interessant ist auch, dass der Anteil an Zufallstoren über die sieben Spielzeiten von 50 Prozent auf 44 Prozent gesunken ist. Dies könnte damit zusammenhängen, dass in der Spielvorbereitung immer professioneller und datenbasierter vorgegangen wird oder die Spieler technisch und taktisch immer besser ausgebildet sind.“
Text und Fotos: SID
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