Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro hat vor einer erneuten Fußball-WM im Winter mit Blick auf die gestiegene Belastung der Profis gewarnt.
Köln (SID) – Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro hat vor einer erneuten Fußball-WM im Winter mit Blick auf die gestiegene Belastung der Profis gewarnt. Nach der WM in Katar sei die Regenerationszeit für Spieler von durchschnittlich 37 Tagen auf nur noch acht gesunken, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Ohne tiefgreifende Anpassungen an den Spielkalender sei eine erneute WM mitten in der Saison „nicht durchführbar“.
„Wenn es wieder eine Winter-WM geben sollte, müssen vorher Gespräche mit den Ligen geführt werden, um die kompletten Spielpläne zu ändern“, sagte FIFPro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann. Auch die Vorbereitungszeit für Katar habe statt der üblichen 31 Tage im Schnitt nur noch sieben Tage betragen.
Ein FIFPro-Umfrage unter 64 WM-Teilnehmern bestätigte die gestiegene Belastung. 44 Prozent der Befragten berichteten von „extremer oder erhöhter körperlicher Erschöpfung“, 20 Prozent fühlten sich „geistig und emotional extrem stark erschöpft“. Ein Spieler habe berichtet, die abrupte Rückkehr sei „praktisch Selbstmord“ gewesen.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte nach der WM erklärt, die Verlegung in den Winter habe zu besseren Spielen geführt. „Im November und Dezember zu spielen, hatte einen Einfluss. Das haben wir an der Qualität der Begegnungen gesehen“, sagte der Schweizer. Verglichen mit Weltmeisterschaften „am Ende einer anstrengenden Saison“, sei die Qualität deutlich besser gewesen.
Schon 2030 könnte es zu einer erneuten Winter-WM kommen, da Saudi-Arabien eine Bewerbung erwägt. Auch ein Turnier in Portugal und Spanien könnte in kühlere Monate verlegt werden.
Bild: FIFPro spricht sich gegen weitere Winter-WM aus (© AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV)