Köln (SID) – Nach einer Last-Minute-Niederlage im Kellerkrimi gegen den FSV Mainz 05 droht Trainer Markus Gisdol das Aus – und dem 1. FC Köln der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte. Der Tabellen-17. verlor nach einer kämpferisch ordentlichen Leistung 2:3 (1:1) gegen den direkten Konkurrenten und hat nun sechs Spiele vor Saisonende drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.
Mainz klettert dagegen weiter nach oben, das fünftbeste Team der Rückrunde belegt mittlerweile den 14. Platz. Jean-Paul Boetius (11.), Karim Onisiwo (65.) und Leandro Barreiro (90.+2) trafen zur Entscheidung für die Rheinhessen, die in dieser Form gute Karten haben, den Abstieg zu verhindern. Ondrej Duda (43.) per Handelfmeter und Ellyes Skhiri (61.) hatten das Spiel zwischenzeitlich gedreht.
Für Gisdol, der seinen Posten in dieser Saison schon mehrfach in brenzligen Situationen gerettet hatte, dürfte es dagegen wohl nicht weitergehen. Kölns Sportgeschäftsführer Horst Heldt hatte im Vorfeld einen Sieg gefordert und Gisdol eine Jobgarantie nur für das Mainzspiel ausgesprochen.
Als mögliche Nachfolger werden bereits Friedhelm Funkel und Thorsten Fink gehandelt. Auch der frühere Erfolgstrainer Peter Stöger ist im Sommer zu haben, der Österreich hat am Samstag angekündigt, Austria Wien zu verlassen. Denkbar ist zudem, dass der FC zunächst einen „Feuerwehrmann“ für den Rest der Saison verpflichtet und sich parallel Gedanken über eine dauerhafte Lösung macht.
Am Sonntag begann der FC durchaus engagiert, geriet aber gleich mit der ersten Mainzer Chance in Rückstand. Vor dem 0:1 verlor Kölns Noah Katterbach nach einem Einwurf den Ball, Boetius traf sehenswert von der Strafraumkante.
Der FC wehrte sich jedoch, Startelf-Rückkehrer Sebastian Andersson (19./20.) schoss zweimal knapp vorbei, Rafael Czichos‘ Kopfball (25.) flog über das Tor. Köln erarbeitete sich in dieser Phase mit viel Einsatz die Kontrolle, Mainz beschränkte sich schon früh auf die Defensive, Konter und Standards. Dieser Plan ging aber nicht auf: Philipp Mwene blockte einen Schuss von Kingsley Ehizibue mit der Hand, Schiedsrichter Felix Brych entschied nach Studie der Videobilder auf Strafstoß, den Duda verwandelte.
Nach der Pause wurde es zunehmend hektisch, beide Teams hielten mit vollem Einsatz dagegen – und Mainz konnte sich auf Robin Zentner verlassen. Der Torhüter parierte einen Kopfball von Marius Wolf (58.) mit einem starken Reflex. Wenig später aber war Zentner machtlos. Nach einem Freistoß drückte Skhiri den Ball über die Linie.
Dies war der Startschuss für eine hektische Schlussphase, in der Mainz nach dem Ausgleich merklich den Druck erhöhte. Gisdol versuchte seinerseits, den Sieg mit frischen Offensivkräften zu erzwingen. Doch dann schlug Barreiro in der Nachspielzeit zu.
Text und Fotos: SID
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