Mit vier Zaubertoren und dem sechsten Sieg in Serie hat Bayern-Jäger Borussia Dortmund seine Traumreise durchs Jahr 2023 fortgesetzt.
Dortmund (SID) – Mit vier Zaubertoren und dem sechsten Sieg in Serie hat Bayern-Jäger Borussia Dortmund seine Traumreise durchs Jahr 2023 fortgesetzt. Der BVB zog durch ein verdientes 4:1 (2:0) gegen Hertha BSC am Sonntag erstmals seit Oktober nach Punkten mit dem Münchner Dauermeister und Union Berlin gleich – in Dortmund wird ab sofort wieder über den Titel gesprochen. Der Hertha drohen trotz einer lange ordentlichen Leistung weitere nervenaufreibende Monate im Abstiegskampf.
Die Borussia ist hingegen auch nach acht Pflichtspielen seit dem Jahreswechsel (je einmal Pokal und Champions League) ohne jeden Makel. Das lag erneut zuvorderst an Karim Adeyemi, der erst traumhaft mit der Hacke traf (28.) und sogleich glänzend für Donyell Malen auflegte (31.). Dann allerdings musste der Nationalspieler unter Standing Ovations der 81.365 Zuschauerinnen und Zuschauer wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt werden.
Für die Hertha, die nie aufsteckte, traf Lucas Tousart (46.), Kapitän Marco Reus verwandelte für Dortmund einen Freistoß direkt (76.), außerdem war Julian Brandt nach sehenswertem Solo von Jamie Bynoe-Gittens erfolgreich (90.).
Als der BVB unter dem Protest seiner Ultras („Ihr macht unseren Sport kaputt!“) in den pechschwarzen Kohle-und-Stahl-Sondertrikots aufgelaufen war, hatten viele prominente Namen gefehlt. Jude Bellingham, Sebastien Haller, Niklas Süle und Raphael Guerreiro bekamen inmitten englischer Wochen eine Pause, Reus und Mats Hummels rückten dafür wieder ins Team. Es stürmte Malen.
Die Hertha-Fans zündeten mit dem Anpfiff bengalische Feuer und Rauchtöpfe, was zu einer mehrminütigen Unterbrechung im eingenebelten Stadion führte. Was danach geschah, versuchte der BVB mit viel Ballbesitz und anfangs noch fruchtlosem Dauerpassen zu bestimmen – die erste Chance allerdings vergab Jessic Ngankam (12.) für die Berliner nach einem Fehlpass von Marius Wolf.
Dortmund musste sich neu sortieren, das war nicht zu übersehen. Wo sonst der Ball stets dem omnipräsenten Spielaufzieher Bellingham übergeben wird, suchte der BVB nach alternativen Lösungen mit Salih Özcan und Emre Can. Der Aufbau stockte, bis Reus per Kopf eine erste Gelegenheit hatte: Da waren aber schon 25 Minuten vorbei.
Dann zauberte Adeyemi wieder. Am Mittwoch war ihm in der Champions League ein 60-Meter-Traumsolo gegen den FC Chelsea gelungen, diesmal traf er wundervoll aus der Drehung mit der Hacke. Drei Minuten brachte brachte sein Sprint die Vorlage zum 2:0, aber auch eine Verletzung, die zur sofortigen Auswechslung gegen Jamie Bynoe-Gittens führte. Eine Diagnose stand zunächst aus.
Hertha kam unmittelbar nach der Pause recht unverhofft zurück, der BVB geriet für einige Minuten ins Wanken und musste fortan wieder hellwach sein. Bellingham und Haller kamen doch noch für 25 Minuten ins Spiel, auf der Gegenseite wechselte Sandro Schwarz wechselte sogar vierfach. Kurz danach fiel das 3:1, und Dortmund machte den Sieg in überzeugender Manier perfekt.