Hertha BSC hat im Bundesliga-Abstiegskampf den erhofften Befreiungsschlag verpasst. Der Hauptstadtklub musste sich zum Auftakt des 21. Spieltags gegen den Aufsteiger VfL Bochum mit einem enttäuschenden 1:1 (1:0) begnügen und steckt nach fünf Pflichtspielen in Folge ohne Sieg weiter in der Krise.
Angreifer Ishak Belfodil (23.) hatte die nur in der ersten halben Stunde starken Berliner per Kopf in Führung gebracht. Die lange Zeit harmlosen Bochumer zeigten in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht und kamen durch „Joker“ Sebastian Polter (48.) zum Ausgleich. Dabei half Hertha-Torhüter Alexander Schwolow, der einen harmlosen Schuss von Jürgen Locadia vor Polters Füße abwehrte, kräftig mit. Der VfL behauptete damit in der Tabelle den Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Hertha.
Von den vier im Winter verpflichteten Neuzugängen stand Marc Oliver Kempf bei Hertha sofort in der Startelf. Der aus Stuttgart gekommene Innenverteidiger soll die zweitanfälligste Abwehr der Liga stabilisieren – was Kempf gegen den VfL auch über weite Strecken gelang. Bochum-Trainer Thomas Reis ersetzte sein „Herzstück“, wie er den an Corona erkrankten Kapitän Anthony Losilla nannte, durch Robert Tesche im defensiven Mittelfeld. Doch Losilla fehlte dem Team vor allem in der schwachen ersten Hälfte.
„Es ist wichtig, dass wir mutig sind, nach vorne spielen und dem Gegner unseren Spielstil aufdrucken„, hatte Korkut vor dem Anpfiff gefordert. Entsprechend druckvoll begannen die Hausherren, die durch Vladimir Darida zwei Chancen (4. und 5.) zur frühen Führung hatten. Hertha wirkte wacher, aggressiver und lauffreudiger, die 1:0-Führung durch einen platzierten Belfodil-Kopfball nach Flanke von Stevan Jovetic war absolut verdient.
Die Bochumer versuchten vor 3000 Zuschauern zunächst, mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte auf die schnellen Gerrit Holtmann und Takuma Asano zum Erfolg zu kommen. Doch die Hertha-Abwehr war in der Regel auf der Hut. Hertha zog sich mit zunehmender Spieldauer etwas zurück, doch die Bochumer konnten mit dem erhöhten Ballbesitz zunächst kaum etwas anfangen.
VfL-Trainer Reis reagierte auf den Rückstand und brachte zur zweiten Hälfte frische Kräfte – darunter auch Polter, der sich mit dem schnellen 1:1 hervorragend einfügte. Den Gästen gab der Treffer Rückenwind, doch auch die Berliner erhöhten zum Spielende hin den Druck.
Text und Fotos: SID
Weitere News und Infos in unserem Magazin | 1. Bundesliga | 2. und 3. Liga | Champions League | International |