München (SID) – Uli Hoeneß war zu Tränen gerührt. „Da hat es mich vom Bett rausgehauen, weil es eines meiner eindrücklichsten Erlebnisse war, das ich je gehabt habe“, erzählt der Ehrenpräsident von Bayern München über einen besonderen Moment im Gefängnis. Bastian Schweinsteiger hatte dem zu diesem Zeitpunkt inhaftierten Hoeneß nach dem WM-Triumph in Brasilien Dankesworte via TV geschickt. Das, so Hoeneß im Rückblick, sei „unglaublich“ gewesen.
Es ist eine von vielen Anektoden, die Til Schweiger in einer zweistündigen Dokumentation „Schw31ns7eiger: Memories – Von Anfang bis Legende“ über Bastian Schweinsteiger aufgreift. Ab Freitag ist der Film über die Karriere des früheren Nationalspielers und Profis von Bayern München bei Amazon Prime Video zu sehen.
Produzent und Schauspieler Schweiger (56) setzt seinem Kumpel Schweinsteiger damit ein Denkmal. „Ich habe immer gesagt, das Wichtigste, das man haben kann, sind Erinnerungen. Ich will irgendwann zu Hause sitzen mit meiner Familie und über Erinnerungen sprechen“, betont Schweinsteiger (35).
Und Erinnerungen werden zuhauf geweckt – wie etwa an das WM-Finale, als Schweinsteiger mit blutender Kopfwunde zum Helden von Rio wurde, oder an das „Drama dahoam“ von 2012 mit dem untröstlichen Elfmeter-Fehlschützen Schweinsteiger.
Schweiger geht es in der Doku aber „nicht nur darum, dass Bastian ein toller Fußballer ist. Wir zeigen ihn als einen sympathischen, geradlinigen, kritischen Menschen.“ Auch das Privatleben von Schweinsteiger an der Seite von Tennisstar Ana Ivanovic wird beleuchtet.
Schweinsteiger, der im Herbst 2019 seine Karriere beendete, sei für ihn „einer der größten deutschen Fußballer, und dazu ein ganz besonders toller Mensch! Schweinsteiger bedeutet für mich Emotion pur“, sagt Schweiger, der mit Filmen wie „Honig im Kopf“ oder „Keinohrhasen“ als Regisseur bekannt wurde. Schweinsteiger habe es geschafft, betont Oliver Kahn in dem Film, „mit seiner gewissen Unbeschwertheit alles im Fußball zu erreichen. Und er ist sich dabei immer treu geblieben.“