Bonn (SID) – Nationaltorhüterin Almuth Schult ist fest von einem Wandel zugunsten von Frauen in Fußball-Führungspositionen überzeugt. „Ich halte es für realistisch, dass wir in einigen Jahren bei 30 bis 50 Prozent Frauenanteil im Fußball sind“, sagte die 30-Jährige vom VfL Wolfsburg im Gespräch mit dem Nachrichtenportal t-online.
Eine Art Selbstläufer-Dynamik sei möglich. „Wenn wir die 30 Prozent erreicht haben, wird es womöglich gar nicht nötig sein, weiter darüber zu reden“, so Schult, die jüngst auch als EM-Expertin der ARD Pionierarbeit leistete und für ihre Arbeit viel Lob erntete.
Im Mai hatte Schult mit einer Frauen-Initiative ein Positionspapier unter dem Motto „Fußball kann mehr“ veröffentlicht. Zu den Forderungen im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit gehört eine verbindliche Frauenquote in Fußball-Führungspositionen von mindestens 30 Prozent bis 2024.
Als Mutter von Zwillingen plädiert die Olympiasiegerin auch dafür, Arbeitsmodelle neu zu denken. „Das Problem ist aber, dass viele davor zurückschrecken, jemanden mit 30 Stunden in eine Führungsposition zu stecken. Aber warum sollte man nicht eine solche Stelle splitten mit zwei Personen in Teilzeit, die gleichberechtigt entscheiden?“
So erneuerte sie auch ihren Wunsch, dass sich Fußballer während der Profikarriere Elternzeit nehmen sollten. „Ich warte darauf, dass ein männlicher Fußballer für fünf Monate in Elternzeit geht. Warum denn auch nicht? Er hat ja als Arbeitnehmer das Recht dazu. Das muss man natürlich mit dem Verein abklären, aber es ist doch nur menschlich, viel Zeit mit dem neugeborenen Kind verbringen zu wollen.“
Text und Fotos: SID
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