Gelsenkirchen (SID) – Sportvorstand Jochen Schneider sieht sein persönliches Schicksal bei Schalke 04 an den Erfolg von Neu-Trainer Christian Gross geknüpft. „Das ist doch klar, da brauchen wir doch nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte Schneider (50) bei der Talkshow Sky90 einen Tag nach dem 0:3 (0:1) bei Hertha BSC: „Aber es geht nicht um mich, es geht um den FC Schalke 04.“
Schneider, der angesichts der misslungenen Spieler- und Trainerauswahl zunehmend in die Kritik gerät, schließt einen Rücktritt weiterhin aus. „In dem Moment, wo jemand hier sagt: ‚Du bist nicht mehr der Richtige‘ – alles in Ordnung! Dann schütteln wir uns die Hände und bleiben Freunde. Aber bis dahin werde ich kämpfen“, sagte er.
Von Gross, den Schneider aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart kennt, ist der Sportvorstand überzeugt. „Er weiß, wie er die Spieler anpacken muss“, sagte Schneider, der indirekt Kritik an den Vorgängern Manuel Baum und David Wagner äußerte: „Wir haben ein Stück weit in den letzten Monaten den falschen Ansatz gewählt, wir haben viele einfache Gegentore nach Ballverlusten im eigenen Drittel bekommen.“
Schneider hofft auch auf eine Trotzreaktion der Profis. „Ich weiß, uns haben alle abgeschrieben. Das ist okay, das gibt uns nochmal eine besondere Kraft, dass wir das schaffen“, sagte er.
Er selbst muss dafür auf dem Transfermarkt trotz eines hohen Schuldenbergs Verstärkungen finden – und das womöglich mit Hilfe von Clemens Tönnies. Der nach einigen Turbulenzen als Aufsichtsratschef zurückgetretene Unternehmer hatte zuletzt eine Finanzhilfe in Aussicht gestellt. „Ob er hilft oder nicht, das werden wir dann sehen“, sagte Schneider dazu ausweichend: „Die Frage müssen wir intern beantworten.“
Fotos: SID
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