Berlin (SID) – Die Hoffnungen von Schalke 04 auf den Klassenerhalt sind nochmal etwas gesunken. Der abgeschlagene Bundesliga-Letzte erkämpfte sich im Auswärtsspiel bei Union Berlin zwar ein 0:0, doch der Punktgewinn ist angesichts des großen Rückstands auf den Relegationsrang zu wenig. Union verlor durch das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg vorerst den Kontakt zu den Europacup-Plätzen.
Unabhängig vom Schalker Saisonausgang scheint Sportvorstand Jochen Schneider nicht mehr im Amt zu halten zu sein. Am Freitagabend hatten sich mehrere Hundert Fans vor der Geschäftsstelle versammelt und mit Plakaten („Egal ob Liga eins oder zwei, Jochen, Du bist nicht dabei!“) und Sprechgesängen („Schneider raus! Schneider raus!“) Stimmung gegen den glücklosen Manager gemacht.
Schalkes Trainer Christian Gross, der im Vorfeld von einem „100-Prozent-Spiel“ in Berlin gesprochen hatte, ging personell ein großes Risiko ein: Der Schweizer beorderte Problem-Profi Nabil Bentaleb, der nach fünf Suspendierungen unter vier Trainern erst vor ein paar Tagen wieder zur Mannschaft zurückgeholt worden war, auf Anhieb in die Startelf. Der Algerier ersetzte im offensiven Mittelfeld den am Oberschenkel verletzten Mark Uth – und er tat es zumindest in der ersten Halbzeit gut.
Die erste Chance des Spiel besaßen aber die Hausherren. Doch Stürmer Taiwo Awoniyi, der alleine auf das Schalker Tor zulaufen durfte, scheiterte kläglich an S04-Torhüter Ralf Fährmann (4.). Danach gab es kaum noch spielerische Höhepunkte, beide Mannschaften bekämpften sich zwischen den Strafräumen.
Die etwas bessere Spielanlage besaß zunächst sogar Schalke. Aber wie schon in der gesamten Saison tat sich das Team schwer, klare Torchancen herauszuspielen. Ein Schuss von Nationalspieler Suat Serdar von der Strafraumgrenze (29.) ging knapp drüber, auf der Gegenseite verfehlte Christian Gentner mit einer Volleyabnahme um Zentimeter das Tor (35.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel zerfahren und bisweilen sogar ruppig. Die Zweikämpfe wurden hart geführt, was den Spielfluss auf beiden Seiten hemmte. Nach einer Stunde tauchte überraschend Union-Stürmer Awoniyi fünf Meter vor dem Schalker Tor auf, doch der Nigerianer vergab erneut kläglich. In der Folge war Fährmann deutlich öfter gefragt als sein Gegenüber Loris Karius, der Stammtorhüter Andreas Luthe (Krankheitsfall in der Familie) ersetzte.
Fotos: SID
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