Gelsenkirchen (SID) – Der Bundesliga-Krisenklub Schalke 04 hat auf die harsche Kritik seiner Anhänger reagiert und die Angriffe auf den umstrittenen Marketingvorstand Alexander Jobst zurückgewiesen. „Es ist eine Grenze überschritten, wenn Einzelne namentlich zum Buhmann ausgerufen oder zum Alleinschuldigen erklärt werden sollen“, schrieb der Vorstand am Donnerstag auf der Homepage des Vereins.
Jobst, seit neun Jahren im Vorstand und damit das dienstälteste Mitglied des Gremiums, war am Sonntag rund um die 0:3-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen auf Transparenten auf dem Vereinsgelände scharf attackiert worden. „Neun Jahre Teil des Vorstandes bedeutet Teil des Problems statt der Lösung. Wann ziehst du endlich persönliche Konsequenzen?“, hieß es auf einem Banner.
Viele Fans werfen Jobst vor, dass er in der Coronakrise mit ihren enormen wirtschaftlichen Folgen die Ausgliederung der Profiabteilung forcieren will. Auch die vom früheren FIFA-Mitarbeiter angekündigte Transparenz angesichts des notwendigen Sparkurses vermissen die Anhänger: „Nichts als leere Worte!“ Die internationale Vermarktung des Traditionsklubs vor allem in China wird Jobst ebenfalls vorgeworfen.
Für den Unmut der Fans nach 26 Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg äußerte der Vorstand „volles Verständnis“: „Ihr habt jedes Recht, zu kritisieren und auch mal lautstark zu schimpfen.“ Doch zunächst solle gemeinsam der Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft werden. „Spätestens auf der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung wird alles schonungslos auf den Tisch gebracht“, hieß es.
Wegen der Pandemie werde die JHV als Präsenzveranstaltung erst nach Saisonende stattfinden. „Erst der Klassenerhalt, dann die ordentliche Mitgliederversammlung inklusive Aussprache und Wahlen zu den Gremien – dieser Zeitplan steht“, teilte Schalke mit: „Das Einzige, was bis Ende Mai zählt, ist der Klassenerhalt.“
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