Sinsheim (SID) – Schalke 04 hat zu Beginn seiner Abschiedstour aus der Fußball-Bundesliga die Erstliga-Untauglichkeit erneut unter Beweis gestellt. Trotz einer Zwei-Tore-Führung zur Pause verlor das abgeschlagene Schlusslicht in der ersten Partie seit dem feststehenden Abstieg 2:4 (2:0) bei der TSG Hoffenheim.
Der überragende kroatische Vize-Weltmeister Andrej Kramaric (47.), Kevin Akpoguma (52.), Christoph Baumgartner (60.) und Ihlas Bebou (64.) trafen für die Kraichgauer, die fünf Spiele in Folge nicht verloren haben. Schon im Heimspiel zuvor gegen Borussia Mönchengladbach (3:2) hatte Hoffenheim einen 0:2-Rückstand gedreht.
Anders sieht es bei den Schalkern aus, die durch den Sieg im Hinspiel (4:0) die Einstellung des Negativrekords von Tasmania Berlin (31 Spiele ohne Sieg) im letzten Moment verhindert hatten. S04 kassierte die 22. Saison-Niederlage und wartet seit 27 Auswärtsspielen auf einen Dreier. Daran änderten auch die Tore des Ex-Hoffenheimers Mark Uth (12.) und von Weltmeister Shkodran Mustafi (42.) nichts.
Vor der Begegnung hatten alle Schalker Profis trotz der Fan-Angriffe nach dem besiegelten Gang in die 2. Liga ihren Einsatzwillen signalisiert. „Ich kann zu 100 Prozent bestätigen, dass keiner zu uns gekommen ist, um zu sagen, dass er nicht spielen möchte“, gab Trainer Dimitrios Grammozis zu Protokoll.
Unter der Woche hatten die Königsblauen, die zum vierten Mal nach 1981, 1983 und 1988 aus der Eliteklasse absteigen werden, personelle Weichen für die Zukunft gestellt. Der ehemalige Mainzer Sportchef Rouven Schröder wurde als Sportdirektor für die nächste Saison vorgestellt.
Beim Geisterspiel in Sinsheim hielten sich die Schalker in der Anfangsphase wacker und gingen durch Uth sogar in Führung – unter gütiger Mithilfe der Hoffenheimer Defensive.
Die Gäste, die ohne William, Omar Mascarell, Benjamin Stambouli, Mehmet Aydin, Nabil Bentaleb, Nassim Boujellab, Kilian Ludewig, Hamza Mendyl, Matija Nastasic, Salif Sane und Malick Thiaw auskommen mussten, verteidigten danach die Führung reaktiv problemlos.
Den Hoffenheimern, bei denen Ermin Bicakcic, Munas Dabbur, Dennis Geiger, Benjamin Hübner, Havard Nordtveit, Chris Richards und Konstantinos Stafylidis fehlten, fiel in der Offensive nicht viel ein.
Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß, dem trotz seiner unbefriedigenden Premierensaison eine Jobgarantie von Sportchef Alexander Rosen für die kommende Spielzeit ausgestellt wurde, zeigte bis zur Pause eine ganz schwache Vorstellung. Das bestrafte Mustafi per Kopf nach einer Ecke.
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Kramaric die Gastgeber mit einem sehenswerten Freistoßtor zurück in die Partie. Es war der 18. Saisontreffer des Angreifers. Wenig später sorgte Akpoguma nach einer Kramaric-Ecke per Kopf für den Ausgleich, Baumgartner (nach einem Kramaric-Freistoß) und Bebou drehten das Spiel endgültig.
Text und Fotos: SID
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