Köln (SID) – Karl-Heinz Rummenigge hat Bayern Münchens geschäftliche Verbindungen nach Katar erneut verteidigt und teilweise mit dem verzerrten Wettbewerb im europäischen Fußball begründet. „Bayern München hat mit Qatar Airways eine Partnerschaft, und ich war da auch nie ein Pharisäer, wenn ich das mal so sagen darf. Wir haben gutes Geld aus diesem Vertrag bekommen“, sagte der langjährige Vorstandschef des Rekordmeisters im WDR2-Podcast.
Für dieses Geld bestehe eine „gewisse Notwendigkeit“. Das entscheidende Kriterium sei, dass der FC Bayern europaweit in einem Wettbewerb mit Klubs stehe, die durch die Übernahme von außen ganz anderen Zugang zu finanziellen Mitteln haben.
„Dann hat man natürlich mit Klubs wie Manchester City mit Abu Dhabi, Chelsea mit dem Milliardär Abramowitsch, Paris Saint Germain mit Katar als Staat und Manchester United mit amerikanischen Milliardären zu tun“, sagte Rummenigge.
Diese Tendenzen in den größten europäischen Ligen seien zunehmend auch eine Gefahr für die Bundesliga: „Die Wettbewerbsfähigkeit ist das höchste Gut, das der Fußball behalten muss, und wenn wir demnächst nur noch gegen Staaten oder Milliardäre spielen müssen und wir hier in Deutschland eine völlig andere Kultur haben, nämlich 50+1, dann muss ich ehrlich sagen, da muss man sich langsam Gedanken und Sorgen machen um die Bundesliga und ihre Klubs.“ Selbst für Bayern München werde das schwierig, „nicht kurz-, aber mittelfristig“.
Der deutsche Topklub wirbt momentan auf den Trikotärmeln für Qatar Airways, zudem halten die Bayern regelmäßig ihr Wintertrainingslager in dem Emirat ab. Es sei dem Verein aber stets wichtig, dort im Rahmen der Kontakte „gesellschaftspolitisch Einfluss zu nehmen“, so Rummenigge.
Die Bayern gerieten in dieser Sache in der Vergangenheit wiederholt unter Erklärungsdruck. Erst am vergangenen Wochenende zeigten die Fans in der Südkurve beim Sieg gegen den SC Freiburg (2:1) ein riesiges Banner, das sich den Geschäften mit dem umstrittenen Ausrichter der WM 2022 widmete. „Für Geld waschen wir alles rein“, war unter anderem zu lesen. Bei der Jahreshauptversammlung am 25. November dürfte dies ein großes Thema sein.
Text und Fotos: SID
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