München (SID) – Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ist weiter tief besorgt über die finanzielle Lage der europäischen Fußball-Klubs. „Vom finanziellen Standpunkt ist die Situation für jeden schwierig, vor allem in Europa, wo die Gehälter höher sind, vor allem in den großen Klubs. Viele dieser Vereine galten vor einem Jahr als reich. Heute kann man fast sagen, dass sie verarmt sind“, sagte Rummenigge in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung La Repubblica.
Diese Probleme beträfen auch die deutschen Vereine – unter anderem wegen der neuen, geringer dotierten TV-Verträge. „Unsere Einnahmen sind um 20 Prozent gesunken. Die Klubs der Bundesliga haben derzeit 280 Millionen Euro weniger in der Tasche. Das ist eine enorme Summe“, sagte Rummenigge.
Ein positiver Aspekt der Coronakrise sei die Bereinigung des überhitzten Transfermarktes. Dieser sei im vergangenen Sommer „um 50 Prozent eingebrochen“, meinte Rummenigge: „Das ist eine gute Nachricht für unseren Sport. Vor der Krise hatte der Fußball die Vernunft verloren.“ Nun gelte es, auch die Gehälter wieder „auf ein vernünftigeres Niveau zurückführen“.
Rummenigge (65) hofft, dass die Einnahme gerade aus der TV-Rechtevermarktung nach Ende der Pandemie wieder steigen werden. „Die TV-Gruppen sind jene, die am meisten in dieser Zeit verdient haben, vor allem Bezahlsender. Neue Plattformen wie Netflix, Amazon und Apple werden zu einem Wachstum der TV-Übertragungsrechte beitragen“, sagte er.
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