Dortmund (SID) – Reinhard Rauball hat als Jurist Kommentare zum Grundgesetz geschrieben, er war eine Woche lang NRW-Justizminister und vertrat Katrin Krabbe oder Graciano Rocchigiani. Doch sein Meisterstück war die Rettung von Borussia Dortmund vor über 16 Jahren. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird der BVB-Präsident und langjährige Chef des Ligaverbandes 75.
Die dramatischen Stunden des 14. März 2005 sind unvergessen. Rauball und Hans-Joachim Watzke stellten sich in Düsseldorf den wütenden Gläubigern des Molsiris-Stadionfonds, es ging um alles oder nichts. Am Ende stimmten 94 Prozent der Anwesenden dem Sanierungsplan zu.
„Das Abstimmungsergebnis als Wunder zu bezeichnen, wäre eine Spur zu hoch gegriffen“, sagte Rauball später, doch: „Der Zwiespalt, in dem viele steckten, zwischen Totalverlust und der Aussicht, wenigstens etwas vom eingesetzten Kapital zu retten, hat uns sehr geholfen.“ Das „deutliche Knurren im Saal“ verstummte – auch, weil Rauball und Watzke den BVB nicht selbst an den Rand des Ruins geführt hatten.
Seit 2004 ist Rauball ohne Unterbrechung zum dritten Mal Präsident seiner Borussia, zuletzt wurde er 2019 ohne Gegenstimme für drei Jahre wiedergewählt. Er steht dem Verein gelassen und seriös vor, ganz unaufgeregt – so, wie sich wohl auch seine Promotion von 1972 liest. Das Thema: „Die Gemeindebezirke, Bezirksausschüsse und Ortsvorsteher.“ Das Sportliche in Dortmund erledigen Watzke, Michael Zorc und Sebastian Kehl.
Der BVB, sagte Rauball zur Lage in der Corona-Pandemie selbstbewusst, werde „jede Krise meistern“. Er spricht aus Erfahrung.
Text und Fotos: SID
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