Köln (SID) – Real Madrid hat mit einer Lehrstunde für Jürgen Klopp und den FC Liverpool das Tor zum Halbfinale der Champions League weit aufgestoßen. Die Königlichen gewannen auch dank eines glänzend aufgelegten Toni Kroos das Viertelfinal-Hinspiel verdient mit 3:1 (2:0) und stehen bereits mit einem Bein in der Runde der letzten Vier.
Vinicius Junior (27.) und Marco Asensio (36.) trafen zunächst jeweils nach Pässen von Kroos zur klaren Pausenführung. Nach dem Anschluss durch Mohamed Salah (51.) entschied erneut Vinicius (65.) die Neuauflage des Endspiels von 2018. Die Reds brauchen somit im Rückspiel in Liverpool am kommenden Mittwoch ein kleines Wunder, um ihre letzte realistische Titelchance der Saison am Leben zu halten.
„Real ist der Favorit, und wir fühlen uns gut in der Außenseiterrolle“, hatte Klopp vor dem Anstoß gesagt. Von einem Liverpooler Wohlfühlfaktor konnte im kleinen Estadio Alfredo Di Stefano aber keine Rede sein. Nicht die Reds, sondern Real presste und ließ den Engländern kaum Zeit zum Atmen.
Das Duell war das erste der beiden Topklubs seit dem denkwürdigen Finale 2018, als Sergio Ramos Liverpool-Star Salah per Foul aus dem Spiel befördert und Reds-Schlussmann Loris Karius zweimal gepatzt hatte. Ramos fehlte diesmal verletzt ebenso wie der zweite Innenverteidiger Raphael Varane, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Dennoch wirkte Reals Defensive mit Ersatzmann Eder Militao stabil – und die Offensive äußerst spielfreudig. Ein traumhafter Pass von Kroos aus der eigenen Hälfte genau in den Lauf von Vinicius leitete die Führung ein. Der Brasilianer nahm den Ball gekonnt mit und traf aus 15 Metern flach ins linke Eck.
Wenig später wollte Trent Alexander-Arnold nach einem weiteren langen Ball von Kroos zu Schlussmann Alisson köpfen, doch Asensio spurtete dazwischen und hob den Ball ins leere Tor. Bruder Felix Kroos twitterte daraufhin in Richtung aller Kroos-Kritiker mit einem ironischen Augenzwinkern nur ein Wort: „Querpass-Toni“. Ein vermeintliches Foul an Sadio Mane zuvor ließ Schiedsrichter Felix Brych (München) ungeahndet.
Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild zunächst grundlegend: Erst traf Salah mit der Pike ins Netz, danach war Liverpool sogar dem Ausgleich nahe. Dann aber schlug Vinicius ein zweites Mal zu und sorgte für lange Gesichter bei Klopp und Co.
Text und Fotos: SID
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