Gregor Reiter, Anwalt des vom Spielbetrieb suspendierten Bundesligaprofis Sebastian Polter, hat deutliche Kritik am Verhalten von Union Berlin geübt. „Jemandem Unsolidarität vorzuwerfen, weil er seine Rechte prüfen will, das finde ich in einem Rechtsstaat schon ein etwas merkwürdiges Gebaren“, sagte Reiter im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Die Eisernen hatten Polter am Donnerstag vom Spielbetrieb ausgeschlossen, nachdem der 29-Jährige ein Angebot zum Gehaltsverzicht in Zeiten der Coronakrise seitens des Klubs abgelehnt hatte. Polter erklärte in einer Stellungnahme am Freitag, selbst ein Gegenangebot an den Klub gerichtet zu haben, das dieser jedoch abgelehnt habe. Union teilte mit, Polters Vorschlag sei abgelehnt worden, „da er eine erhebliche, unsolidarische finanzielle Verbesserung gegenüber seinen Mitspielern, Betreuern und Trainern“ bedeuten würde.
„Natürlich ist nach außen der Eindruck erweckt worden, wir sind alle eine große Solidargemeinschaft und nur der Herr Polter ist nicht bereit, sich daran zu beteiligen“, sagte Reiter in Richtung des Klubs: „Das ist nicht richtig, er war und ist bereit, sich daran zu beteiligen. Hier ging es nicht darum, ob er sich beteiligt, sondern wie er sich beteiligt.“
Dass der Stürmer dem Klub im Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr helfen könne, „tut ihm in der Seele weh. Er ist Unioner, er bleibt Unioner“, stellte Reiter klar. Polter sei „verhalten optimistisch“, dass eine Lösung gefunden wird, „die die Interessen beider Seiten ausgewogen berücksichtigt“. Am Mannschaftstraining darf Polter weiterhin teilnehmen.
SID