Lausanne (SID) – Der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini ist im Zuge eines Verfahrens gegen den früheren FIFA-Präsidenten Sepp Blatter ebenfalls ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Die 2015 in der Schweiz eingeleitete Untersuchung gegen Blatter wegen einer undokumentierten Zahlung von 2 Millionen Schweizer Franken an Platini wurde wegen des Verdachts der „Mittäterschaft an Misswirtschaft und Veruntreuung“ auf den 65-Jährigen ausgeweitet. Dies geht aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft vom 5. Juni hervor, das der französischen Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
Während der Franzose bislang lediglich als „unterstützender Zeuge“ gehört werden sollte, ist er damit nun offiziell Angeklagter. Laut Aussage von Blatter wurde Platini für den 31. August zur Verhandlung im Schweizer Bundesgericht vorgeladen, er selbst sei einen Tag später dran.
Die Schweizer Justiz hatte im September 2015 ein Strafverfahren gegen Blatter eröffnet, weil dieser im Jahr 2011 ohne schriftlichen Vertrag eine Zahlung von 1,8 Millionen Euro für eine 2002 abgeschlossene Beratungstätigkeit an Platini geleistet hatte. Die verdächtige Zahlung brachte sowohl Blatter als auch Platini eine mehrjährige Sperre ein, die den ehemaligen UEFA-Präsidenten unter anderem daran hinderte, als FIFA-Präsident zu kandidieren.
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