Bremen (SID) – Rekordmann, Torwart-Legende und mittlerweile Chefkritiker: Dieter Burdenski, mit 444 Einsätzen zwischen 1972 und 1988 Rekordspieler von Werder Bremen, feiert am Donnerstag in der Hansestadt seinen 70. Geburtstag. Bei der Nationalmannschaft stand „Budde“ als Schlussmann meist im Schatten von Sepp Maier und Toni Schumacher und kam daher nur auf zwölf Länderspiele.
Pünktlich zum Karriereende bei den Hanseaten durfte sich der immer schlagfertige Keeper deutscher Meister nennen, allerdings war Burdenski in der Saison 1987/88 nur noch Ersatztorwart hinter Stammtorhüter Oliver Reck.
„Ach, die Zahl bedeutet mir nicht viel, die blende ich aus. Entscheidend ist, wie ich drauf bin, wie der körperliche, seelische und geistige Zustand ist. Und damit bin ich absolut zufrieden“, sagte Werder-Ehrenspielführer Burdenski dem Onlineportal Deichstube über seinen Geburtstag: „Der Blickwinkel ändert sich eben. Als ich 18 war, war ein 70-Jähriger für mich ein Methusalem. Heute weiß ich das Älterwerden und die damit verbundene Lebenserfahrung zu schätzen.“
Die große Party fällt wegen Corona natürlich aus. „Viel geht ja nicht, aber ich bin sowieso kein Mensch, für den ein Feuerwerk abgebrannt werden muss, nur weil er ein Jahr älter wird“, sagte Burdenski, der Werder seit Kurzem in einer Kolumne für die Bild-Zeitung durchaus kritisch begleitet: „Ich kritisiere den Verein nicht, um ihm wehzutun. Hin und wieder will ich nur auf gewisse Sachen hinweisen. Es sind ehrliche Einschätzungen, niemals unter der Gürtellinie. Meine Liebe zum Verein ist genauso groß wie immer.“
Vater und Sohn des immer noch umtriebigen Burdenski, der vor den Toren Bremens eine Eventagentur betreibt, haben ebenfalls im Fußball Karriere gemacht. Vater Herbert ist als Schütze des ersten deutschen Länderspieltores nach dem Zweiten Weltkrieg in die Geschichte eingegangen, in den siebziger Jahre trainierte er beim SV Werder seinen Sohn. Dieter Burdenskis Sohn Fabian (29) steht derzeit beim FSV Frankfurt unter Vertrag.
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