Frankfurt am Main (SID) – Ernüchterung statt Euphorie: Ex-Weltmeister Mesut Özil hat Eintracht Frankfurt die Rückkehr auf die europäische Fußballbühne vermiest. Der frühere Nationalspieler verhinderte mit seinem Treffer beim 1:1 (1:1) der Hessen gegen Fenerbahce Istanbul einen gelungenen Auftakt des Bundesligisten in der Europa League.
Ausgerechnet Özil (11.), der vor etwa dreieinhalb Jahren geräuschvoll aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war, erzielte bei seiner Rückkehr nach Deutschland die zwischenzeitliche Führung und zeigte eine gute Leistung. Der Eintracht gelang trotz Überlegenheit nicht mehr als der Ausgleich durch Neuzugang Sam Lammers (41.). In der Nachspielzeit hielt Kevin Trapp einen Foulelfmeter von Dimitris Pelkas (90.+1). In Gruppe D mit Royal Antwerpen und Olympiakos Piräus muss sich die SGE steigern.
Vor dem Anpfiff hatten die Frankfurter Fans lautstark die Rückkehr in den Wettbewerb gefeiert, in dem die Eintracht in der Saison 2018/19 noch furios ins Halbfinale gestürmt war. Trainer Oliver Glasner verfolgte das Spektakel in einer Loge im Stadion, da er eine Sperre aus seiner Zeit als Coach des VfL Wolfsburg absitzen musste.
Von dort aus sah der Österreicher, der von seinem Co-Trainer Michael Angerschmid vertreten wurde, keinen guten Beginn seiner Elf. Fenerbahce startete vor 25.000 Zuschauern deutlich zielstrebiger und belohnte sich früh: Özil traf aus spitzem Winkel, die verdiente Führung wurde aber erst nach Videobeweis gegeben.
Die Eintracht musste sich nach dem Schock erst einmal sammeln. Gegen die geordneten Gäste, bei denen der frühere Münchener Luiz Gustavo startete und der Ex-Schalker Max Meyer zunächst auf der Bank saß, fiel der Frankfurter Offensive wenig ein. Erst nach einer Doppelchance für Djibril Sow (23.) entwickelte sich ein offenes, temporeiches Spiel.
Die Eintracht steigerte sich vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick bis zur Pause, übernahm etwas mehr Kontrolle und erarbeitete sich gegen weiter gefährliche Gäste den Ausgleich. Lammers erzielte nach starker Vorarbeit von Filip Kostic aus kurzer Distanz sein erstes Tor für die SGE.
Ausgeglichen blieb es auch nach dem Seitenwechsel. Über Kostic und Daichi Kamada kam die Eintracht öfter als die Türken zu gefährlichen Abschlüssen. Die vermeintliche Führung durch Lammers (60.) zählte aber aufgrund einer Abseitsposition nicht.
In der Schlussphase erhöhte die Eintracht das Tempo, zeigte sich klar spielbestimmend, verpasste durch Kostic aber den zweiten Treffer (75.). Dabei profitierten die Gastgeber auch zunehmend von den schwindenden Kräften bei Fenerbahce. Dann aber foulte Trapp Dimitris Pelkas im Strafraum, hielt dann jedoch den Elfmeter. Der deutsche U21-Europameister Mergim Berisha traf im Nachschuss, war aber zu früh in den Strafraum gelaufen.
Text und Fotos: SID
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