Die stellvertretende Ministerpräsidentin wünscht sich einen differenzierten Blick auf den Deal – die öffentliche Wahrnehmung habe sich verändert.
Düsseldorf (SID) – Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) zeigt Verständnis für Kritik an Borussia Dortmund, wirbt aber für einen differenzierten Blick auf die Sponsoring-Partnerschaft des Fußball-Bundesligisten mit dem Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall. „Seit dem 24. Februar 2022, als Putin seinen barbarischen Angriffskrieg auf die Menschen in der Ukraine begonnen hat, ist klar: Wir brauchen Unternehmen wie Rheinmetall, um im Ernstfall unsere Demokratie und unsere Freiheit verteidigen zu können. Und trotzdem ist die Rüstungsindustrie keine Branche wie jede andere“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin am Mittwoch auf SID-Anfrage.
Neubaur betonte, sie könne „nachvollziehen, dass viele Fans das Sponsoring mit gemischten Gefühlen betrachten“. Sie habe den BVB allerdings „immer als Verein wahrgenommen, der den intensiven Dialog insbesondere mit den organisierten Fans pflegt. Ich gehe deshalb davon aus, dass die aktuelle Führung auch in diesem Fall den Austausch und die Diskussion suchen wird.“
Der BVB hatte die auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit mit Rheinmetall am Vormittag bestätigt. Der DAX-Konzern wird „Champion Partner“ des Vereins und bereits in der Vorbereitung auf das Champions-League-Finale gegen Real Madrid am Samstag mit seinem Logo zu sehen sein.
„Es ist sicher so, dass sich die öffentliche Wahrnehmung des Konzerns in den vergangenen rund zwei Jahren verändert hat – auch bei mir persönlich“, sagte Neubaur. „Es ist die Entscheidung von Borussia Dortmund, ob sie eine Kooperation wie diese eingehen.“
Bild: NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (© POOL/SID/ANNEGRET HILSE)