Turin (SID) – Dank einer famosen Aufholjagd ist Weltmeister Frankreich ins Finale der Nations League eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps bezwang in der Neuauflage des WM-Halbfinals von 2018 Belgien nach einem Zwei-Tore-Rückstand in Turin noch mit 3:2 (0:2). Im Finale im Mailänder San Siro am Sonntag (20.45 Uhr/DAZN) wartet Spanien, das Europameister Italien am Mittwoch mit 2:1 bezwungen hatte. Italien und Belgien spielen zuvor den dritten Platz aus (15.00 Uhr/DAZN).
Theo Hernandez (90.), Bruder von Bayern Münchens Lucas Hernandez, erzielte den entscheidenden Treffer. Yannick Ferreira Carrasco (37.) und Chelseas Romelu Lukaku (40.) hatten die Roten Teufel kurz vor der Pause in Führung gebracht. Karim Benzema (62.) und Kylian Mbappe (69.) per Foulelfmeter glichen aus.
Die vier Teams hatten im vergangenen Jahr ihre Vorrundengruppen in der A-Liga gewonnen. Gesucht wird in Italien der Nachfolger des Premierensiegers Portugal. Die deutsche Mannschaft hatte als Zweiter ihrer Gruppe das Halbfinale verpasst – nach einer denkwürdigen 0:6-Klatsche gegen Spanien.
Denkwürdiges war auch in Turin schon vor dem Anpfiff passiert. Frankreichs Coach Deschamps bot die Hernandez-Brüder Theo und Lucas in der Startelf auf. Zwei Brüder von Beginn an hatte es in der Equipe Tricolore zuletzt 1974 in einem Freundschaftsspiel gegen Rumänien gegeben.
Direkt zu Beginn vergab Belgien die Riesenmöglichkeit auf die Führung. Der ehemalige Wolfsburger Kevin de Bruyne scheiterte an Frankreichs Torhüter Hugo Lloris, der den Ball am Pfosten vorbeilenkte (4.). Nach einer halben Stunde wurde Belgien dominanter, auch weil sich Frankreich zurückzog. Carrasco belohnte die Belgier für die Tempoverschärfung mit seinem strammen Schuss zur Führung. Dann legte Lukaku nach toller Vorarbeit von de Bruyne nach.
Nach dem Seitenwechsel drückte Frankreich. Benzema mit einem wuchtigen Schuss und Mbappe, der vom Punkt eiskalt blieb, sorgten für den verdienten Ausgleich. Kurz vor dem Schlusspfiff vergab Mbappe die Chance auf den Siegtreffer hauchzart. Im Gegenzug wurde Lukakus‘ vermeintliches Tor wegen einer Abseitsstellung nach Videobeweis zurückgenommen. Dann schlug Theo Hernandez zu.
Text und Fotos: SID
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