München (SID) – Der neue Bayern-Trainer Julian Nagelsmann will sich zu gegebener Zeit bei seinem Vorgänger Hansi Flick ein paar Tipps holen. „Er hat sehr viele Titel gewonnen, die Erfahrungen mitzunehmen – da bricht mir kein Zacken aus der Krone“, sagte Nagelsmann im Interview mit der Bild am Sonntag.
Der 33-Jährige, Nachfolger des künftigen Bundestrainers Flick beim deutschen Fußball-Rekordmeister, sieht in München „alle Voraussetzungen“, um die Champions League zu gewinnen und fügte an: „Ich habe das Abschiedsbild von Hansi Flick gesehen, das war schon beeindruckend, wie er da steht: schwarzes Bild, und außenherum einfach nur die silbernen und goldenen Trophäen. Da habe ich mir gedacht, es wäre schon schön, wenn es so eins irgendwann von mir mal geben würde.“
Die Ablöse von angeblich 25 Millionen Euro, die der FC Bayern für ihn an RB Leipzig überwiesen hat, sieht Nagelsmann nicht als Belastung. Er wolle „so oder so beim FC Bayern alles gewinnen“.
Eine Achse für seine Mannschaft wollte Nagelsmann nicht konkret benennen, den unter Flick bedingungslos gesetzten Thomas Müller würdigte der neue Coach allerdings ausdrücklich: „Wenn er gesund bleibt, gibt es wenige Trainer, die auf ihn verzichten würden. Er hat herausragende Qualitäten, ist immer einer der am schwierigsten vorzubereitenden Spieler beim Gegner. Weil du ihn nicht packen kannst, weil er dieses unglaubliche Gespür für Räume hat.“
Bezüglich der Anrede durch die Spieler gab sich Nagelsmann, der jünger ist als etwa Kapitän Manuel Neuer (35), entspannt: „Die Spieler dürfen mich gerne duzen, ich höre meinen Vornamen tatsächlich auch lieber als meinen Nachnamen.“
Mit seinem Kader zeigte sich Nagelsmann zufrieden, eine weitere Verstärkung in vorderster Front sei aus seiner Sicht nicht zwingend notwendig: „Wir haben ja vier, fünf sehr gute Offensiv-Stars. Wenn die gesund sind, dann reicht das.“
Ein Auge soll Nagelsmann allerdings auf Federico Chiesa geworfen haben. Über den italienischen Nationalstürmer sagte der neue Bayern-Trainer: „Ja, der ist gut, aber auch teuer. Der macht einfach, will was bewegen. Er ist sehr schnell, hat einen sehr guten Abschluss. Aber er hat auch ein sehr, sehr großes Preisschild.“
Seinen zuweilen extravaganten Kleidungsstil will Nagelsmann beim neuen Arbeitgeber etwas defensiver gestalten. „Jetzt bin ich bei einem der größten Klubs der Welt. Da werde ich vermutlich nicht mehr mit der bunten Jacke auflaufen, die ich vielleicht bei meinen vorherigen Klubs mal anhatte“, sagte Nagelsmann. Er werde sich aber „als Typ auch nicht völlig verändern“.
Text und Fotos: SID
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