Nach seinem plötzlichen Aus bei Bayern München hat Julian Nagelsmanns Ruf im europäischen Klub-Fußball nicht gelitten.
Köln (SID) – Nach seinem plötzlichen Aus bei Bayern München hat Julian Nagelsmanns Ruf im europäischen Klub-Fußball nicht gelitten – das zumindest legt ein Blick in die internationalen Zeitungen nahe. Schon am Freitag und Samstag wurde der 35-Jährige bei Champions-League-Sieger Real Madrid und Tottenham Hotspur gehandelt, bei jenen Klubs also, mit denen zuvor der neue Bayern-Coach Thomas Tuchel in Verbindung gebracht worden war.
„Julian Nagelsmann ist der Name, der jedem Tottenham-Fan auf den Lippen liegt“, schrieb der englische Evening Standard am Samstag, der Deutsche sei angeblich „offen für Gespräche über einen Umzug nach Nord-London“.
Hintergrund ist die angespannte Situation um Spurs-Teammanager Antonio Conte (53). Der Italiener hatte am vergangenen Wochenende harte Kritik an seinen Profis geübt, Auslöser war ein 3:3 beim Tabellenschlusslicht FC Southampton. „Wir hatten elf Spieler auf dem Platz, ich sah elf eigensüchtige Spieler“, sagte Conte, „sie wollen nicht unter Druck spielen, wollen keinen Stress haben.“ Deshalb habe der Klub auch so lange nichts gewonnen.
Für Tottenham spielen Stars wie Harry Kane, Heung-Min Son, Ivan Perisic oder Richarlison. Conte befinde sich momentan in seiner italienischen Heimat, seine Zukunft beim Klub sei völlig unklar.
Die Spekulationen über eine Zukunft Nagelsmanns in Madrid drehen sich indes um ein Engagement ab dem kommenden Sommer. „Das Erdbeben in München“, schrieb El Mundo Deportivo, könne auch Konsequenzen für Real haben – falls es für Carlo Ancelotti bei den Königlichen nicht weitergeht. Nagelsmanns Aus bei den Bayern eröffne nun eine „unerwartete Chance“. Schon 2018, als der deutsche Trainer noch in Hoffenheim tätig war, hatte es losen Kontakt mit Real gegeben.
Der Kontrakt von Nagelsmann beim deutschen Rekordmeister hat allerdings noch eine Laufzeit bis 30. Juni 2026, die Bayern hatten ihn 2021 mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet.