Rio de Janeiro (SID) – Die formale Anzeige einer sexuellen Belästigung vor der Ethikkommission des brasilianischen Fußballverbandes (CBF) hat Präsident Rogerio Caboclo (48) in Bedrängnis gebracht und einen weiteren Schatten auf die umstrittene Copa America geworfen.
Der CBF-Ethikkommission liegen seit Freitag angeblich Beweise für ein Fehlverhalten des Verbandschefs vor, über das es schon seit gut einem Monat Spekulationen gibt. Laut dem Internetportal GloboEsporte soll Caboclo eine Mitarbeiterin u.a. gefragt haben, ob sie masturbiere. Zudem soll er sie, einen Hundekeks in der Hand haltend, mit dem Wort „Hündin“ zu sich gerufen haben. All dies soll sich vor Zeugen aus der hohen Verbandsebene ereignet haben.
Brasilien war erst am Montag auf Initiative Caboclos als Veranstalter des in gut einer Woche startenden Südamerika-Turniers (13. Juni bis 11. Juli) eingesprungen. Diese Entscheidung wird öffentlich, aber auch hinter den Kulissen heftig kritisiert.
Die Selecao-Stars denken angesichts der Corona-Pandemie im Land angeblich gar an einen Copa-Boykott. Nationaltrainer Tite erklärte zuletzt, dass seine Spieler den CFB-Präsidenten zur Rede gestellt hätten. Seit der Entscheidung am Montag gab kein Nationalspieler mehr ein Interview.
Brasilien war kurzfristig als Ausrichter des Turniers eingesprungen, nachdem Kolumbien wegen sozialer Unruhen im Land und Argentinien aufgrund seiner akuten Corona-Situation die Gastgeberrolle abgaben. Caboclo hatte mit seinem guten Draht zum umstrittenen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro die Verlegung an den Zuckerhut eingefädelt.
Text und Fotos: SID
Weitere News und Infos in unserem Magazin | 1. Bundesliga | 2. und 3. Liga | Champions League | International | Diskussionsthemen bei uns im Forum: fussballboard.de